
© Matthias Gerschwitz
Matthias Gerschwitz begegnet seinem Publikum mit Lebensfreunde
Ohne Drama, ohne Selbstmitleid, dafür mit Fakten, Lebensfreude und einer klaren Botschaft wendet sich Matthias Gersch-witz an sein Publikum. Eine HIV-Diagnose bedeutet schon lange nicht mehr das Ende, sondern ist eine zwar immer noch unheilbare, aber gut behandelbare Krankheit. Mit seinem Buch „Endlich mal was Positives“, welches 2009 erschien und 2018 überarbeitet wurde, bietet er einen ehrlichen Blick auf sein Leben mit HIV. Ein Jahr nach Veröffentlichung wurde er mit dem Annemarie-Madison-Preis ausgezeichnet.
Matthias Gerschwitz wuchs als jüngstes von sechs Kindern in Solingen auf. Er lebt in Berlin und betreibt eine Werbeagentur. Der 65-Jährige erhielt 1994 seine Diagnose, die zu diesem Zeitpunkt noch als Todesurteil galt. Anfänglich mussten Betroffene bis zu 36 Tabletten am Tag einnehmen. Mittlerweile sind es nur noch ein bis zwei.
Der Autor klärt in Workshops Jugendliche ab der 8. Klasse, Eltern, Lehrer und in Lesungen alle Interessierten auf. Für ihn ist klar, dass HIV kein Problem der Vergangenheit ist, sondern immer noch eine wichtige Rolle spielt. „Ich würde mir wünschen, dass alle HIV-Positiven ganz offen drüber sprechen könnten“, erhofft sich Gersch-witz. In Deutschland leben aktuell mehr als 95.000 Personen mit HIV, davon nehmen fast 95% Medikamente. Angst muss niemand mehr vor dem Virus haben, Respekt würde genügen. HIV ist unter Medikation nicht mehr übertragbar und vor allem kein Grund für Ausgrenzung, denn Menschen mit HIV sind einfach auch Menschen.
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