„Am Anfang sollte es nur die Geschichte einer Patchwork- Familie sein, aber ich habe relativ schnell gemerkt, dass das nicht so meins ist. [...] Leben ist anstrengend und Leben tut weh, und auch in Filmen und Serien und Büchern berührt es mich immer nur dann, wenn etwas nachvollziehbar Schlechtes passiert“, bringt es Sarah Kuttner im NEON-Interview auf den Punkt.
Kuttners neuster Roman „Kurt“ ist feinfühlig, humorvoll, rührt zu Tränen. Wieder hat es die Berliner Autorin geschafft auf ihre ganz eigene Art und Weise zu berühren. Ihr Schreibstil ist wie ihr Redestil - eingängig, lässig und trotzdem mit der nötigen Ernsthaftigkeit. Deshalb ist die Geschichte einer Familie, die um ihr verstorbenes Kind trauert, nicht schwerfällig. Leichtfüßigkeit beim Umgang mit einer Tragödie - die meinungsstarke Berlinerin traut es sich. Im Roman geht es um die Kraft, die Menschen entwickeln können und darüber, dass es auf manche Fragen keine Antworten gibt.
Kuttner hat wieder eigene Erfahrungen verarbeitet. „Der Freund einer guten Freundin ist vor ein paar Jahren an Krebs gestorben. Ich habe diese Freundin dann aus ihrer Wohnung geholt, weil ich dachte: Die kann jetzt nicht alleine sein.“ Wie bereits bei ihrem Bestseller „Mängelexemplar“ oder dem letzten Werk „180 Grad Meer“ ist ihr Umgang mit existentiellen Themen erfrischend und nimmt einem ein bisschen die Angst.
© Engelhardt
Kulturzentrum Moritzhof
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