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© Peter Rigaud
Unglaubliche Geschichte: Tobias Friedrich mit „Der Flussregenpfeifer"
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© Elisabeth Heinemann
Herbert Beesten
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© Andreas Greiner-Napp
Vlady Bystrov und Heinz-Dieter Vonau
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© Gert Mothes
Sascha Lange
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© MasixoleNcevuStudio
Christina Röckl
Musik wird weltweit verstanden – egal ob es animierende Tanzstücke oder eher sinnliche Liebeslieder sind. Beim richtigen Ton kann auch mal das ein oder andere Tränchen fließen. Genauso können Worte Emotionen auslösen, insbesondere dann, wenn sie musikalisch werden. Unter dem Motto „Ein Lied in allen Dingen“ stehen bei den 32. Literaturwochen Klang, Rhythmus und das Bündnis von Musik und Literatur im Mittelpunkt. Lautgedichte, Sprechgesang – wo ist die Grenze zwischen sprachlichen und musikalischen Kompositionen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wird eine Brücke zu andersartigen Literatur-Konzepten geschlagen. Beginnend mit dem Stück „Anna Blume oder der Ton macht die Musik“ werden Ines Lacroix und Mathi Engel Erzählungen aus dem Reich der Bücher vom Bibliothekar Carl Sammel und Hymnen auf das Glück intonieren. Einen rauen Ton schlägt das Buch „Magnetizdat DDR“ ein, in dem erzählt wird, wie im letzten Jahrzehnt der DDR der Punk und seine experimentellen Verästelungen seine Hörer fand und aus Konsumenten schnell Produzenten wurden. So entstand eine sich selbst verlegende Kassettentäter-Szene, der „Magnetbanduntergrund“, in der sich Literaten von Bands befeuern ließen, Musiker den Barock- und Experimental-Lyrik entdeckten. Unterdessen war Magdeburg in den 80er Jahren nicht nur Zentrum des Schwermaschinenbaus, sondern auch des schweren Heavy Metals. Bei der musikalischen Entdeckungsreise „Metallischer Dreiklang“ wird Autor und Pophistoriker Nikolai Okunew aus seinem Bestseller „Red Metal – Die Heavy Metal Subkultur in der DDR“ lesen, während der Musikjournalist Jan Kubon in kurzen Ausschnitten seinen Podcast „Iron East – Heavy Metal in der DDR“ vorstellt, begleitet von „roar! machine“ aus Schönebeck. Noch weiter zurück in der Vergangenheit, im Jahr 1932, paddelt ein schweigsamer Einzelgänger per Faltboot bis nach Zypern. Gepackt von sportlichem Ehrgeiz, begleitet von Jazzmusik und Mark Twains weisem Witz, gejagt von den Nationalsozialisten, die aus dem Faltbootfahrer einen deutschen Helden machen wollen, treibt es ihn immer weiter in die Welt. Das literarische Debüt „Der Flussregenpfeifer“ von Tobias Friedrich basiert auf der wahren Geschichte des Hamburgers Oskar Speck, der über sieben Jahre mit seinem Boot 50.000 Kilometer zurücklegte. Im Gegensatz dazu wird in Dirk Lowtzows Roman „Ich tauche auf“ die Außenwelt auf wenige Orte reduziert. Der Tocotronic-Sänger erzählt von einem Jahr des äußeren Stillstands, in dem Musiker nicht auftreten, Alben verschoben werden, Galerien, Kinos und Museen geschlossen sind. Was den Anschein eines Tagebuches hat, verwandelt sich in heitere, melancholische und poetische Literatur. Dazu werden Tocotronic-Songs aus 30 Jahren gespielt.
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