
© Tom Nebel
Fan von Indie-Horror: Robert Gryczke
„Dieser Roman ist ein Bastard“, heißt es mit typisch derber Wortwahl im Vorwort von „Feed the Reapers“. Das meint Autor Robert Gryczke jedoch keineswegs lieblos, er sei dankbar, dass er dieses Buch schreiben konnte. Die Grundlage entstand aus einer Kurzgeschichte von einem Freund: Gero Samrey. Robert verfasste daraus ein Drehbuch, Gero führte beim Film Regie. „Setting und Charaktere haben mich sofort angesprochen. Dazu kommt die Idee auf zwei Ebenen zu erzählen und das mag ich persönlich einfach sehr gern“, erzählt Robert. Das Universum dieser drei Werke hat er dann zu einem Roman ausgebaut. Jeder kennt dieses stereotype Pärchen aus Horrorfilmen. Frisch verliebt und (wie Robert sagen würde) „rattig aufeinander“ fahren sie zu einer stillgelegten Location, um dort ihrer Liebe Ausdruck zu verleihen. Solch ein Paar gibt es auch in „Feed the Reapers“. Im verlassenen Wirtshaus angekommen müssen sie feststellen, nicht allein und in großer Gefahr zu sein. Der Reaper, eine Art Sensenmann, nur mit anderen Fähigkeiten, verfolgt sie. Auf der anderen Ebene begleitet man die Protagonisten Nancy und Danny auf einer Odyssee zu einem durchgeknallten Arzt. Er hat vermeintlich ein Heilmittel gegen Krebs entdeckt, doch gleichzeitig entpuppt sich ein anderes medizinisches Drama. Beide Ebenen sind stellenweise miteinander verwoben. Robert Gryczke hat seine Lieblingsaspekte der Kurzgeschichte genommen und die Welt darum ausgebaut: „Genial finde ich beispielsweise das Wirtshaus als Location. Die meisten wissen, wie sowas aussieht, da klickt es schneller beim Lesen“. Durch seine Tätigkeit als Journalist findet Gryczke leicht zu seinem detailliert beschreibenden Stil. Im Buch kommt noch eine kosmologische Note hinzu. Er ist nämlich nicht nur Fan von Indie-Horror oder dem Genrekino der 80er, sondern auch von kosmischem Horror, in dem sich auf die Angst vor dem Unbekannten fokussiert wird.