
© Gert Mothes
Spielt das Abschlusskonzert bei der Preisverleihung: das Leipziger Barockorchester
Mit über 3600 verzeichneten Werken ist Georg Philipp Telemann nicht nur einer der produktivsten Komponisten der Musikgeschichte, er setzte auch frische Impulse, was ihm ein hohes Ansehen einbrachte. Doch das war nicht immer so. Zwar konnte er zu Lebzeiten vom Ruhm kosten, doch schon kurz nach seinem Tod verflog dieser schnell. Vor allem während der Romantik wurde Telemann diffamiert. Erst durch die Arbeit von Musikwissenschaftlern erlangte der gebürtige Magdeburger Komponist im 20. Jahrhundert wieder die verdiente Aufmerksamkeit. Und so feiert Magdeburg in diesem Jahr den 13. Internationalen Telemann-Wettbewerb, für den sich über 100 Musiker aus 29 Nationen angemeldet haben, was einmal mehr das Wirken über Ländergrenzen hinaus bestätigt.
Wenn es um alte Musik und deren Aufführung geht, dann ist Prof. Dr. Barthold Kuijken aus dem flämischen Belgien eine Koryphäe. Zwar studierte er moderne Flöte, bildete sich jedoch anhand von Quellen und Instrumenten des 17. und 18. Jahrhunderts autodidaktisch fort. Auch er beschäftige sich wissenschaftlich mit Telemanns Schaffen und erhielt im letzten Jahr den Telemann-Preis der Landeshauptstadt. Nun führt er zum wiederholten Mal die international besetzte Jury des Wettbewerbs an. Von den vielen Anmeldungen hat sie 35 Solisten und 12 Kammermusikensembles, also insgesamt 84 Musiker nach Magdeburg eingeladen.
Der Internationale Telemann-Wettbewerb ist nicht nur ein musikalischer Leistungsvergleich. Er soll talentierten jungen Musikerinnen und Musikern gleichzeitig auch wichtige Impulse für die Zukunft geben. Erstmals in seiner Geschichte wird in zwei Kategorien unterteilt. Die Solisten messen sich in der Kategorie historische Streichinstrumente mit der Barockvioline und der Viola da Gamba. Die Kammermusikensembles spielen in ihrer eigenen Kategorie. Es gibt jeweils drei Spielrunden, wobei die erste der Ensembles bereits auf Basis von Videoeinsendungen stattfand.
Traditionell eröffnet wird der Telemann-Wettbewerb mit der festlichen Begrüßung der Teilnehmer und der Auslosung der Wettbewerbsreihenfolge. Abseits der Wettbewerbsaufführungen gibt es ein Ständchen des Magdeburger Blechbläserensembles anlässlich des 344. Geburtstags von Georg Philipp Telemann oder auch eine Aufführung seiner Matthäuspassion 1746. Bei Stadtführungen kann man sich außerdem auf die Spuren des Komponisten durch Magdeburg begeben.
Neben den Hauptpreisen für die besten Interpreten, werden die Leistungen mit verschiedenen Sonderpreisen, unter anderem einem Publikumspreis, geehrt. Bei der Verleihung spielen die Preisträger sowie das Leipziger Barockorchester ein Abschlusskonzert.