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Spezi im Glas samt Fan: v.l.n.r. Hannes (Drums), Ria (Gesang), Luke (E-Gitarre), Niggo (Akustik-Gitarre) Bolli (Bass)
Wundervoll abgerockt: Das Jugendzentrum Heizhaus in Stadtfeld West ist eine beliebte Anlaufstelle der Magdeburger Punk-Szene und anderer Sub-Kulturen. Letztes Jahr fand dort auch eine junge Punkband einen Ort zum Proben. Im Oktober wurde „Spezi im Glas“ ganz frisch von Bolli und befreundeten Studierenden gegründet. Sofort waren sie sich einig, Rock oder Punk zu spielen. Einmal pro Woche proben sie und hatten bereits im Februar ihren ersten Auftritt bei „Kerben“. Auch wenn noch nicht jeder Ton gesessen hat, war das Kasino im Schauspielhaus voll. Sie spielten zwei Cover, von Radiohead und den Red Hot Chili Peppers, aber vor allem ihr eigener Song am Ende entlockte dem Publikum lautes Jubeln. „Bei den Proben albern wir ganz gerne rum und probieren lustige Sachen aus. Wenn dann was gut klingt, bauen wir das aus,“ lächelt Bolli und betont, dass sie in erster Linie das machen wollen, worauf sie Bock haben und was Spaß macht. Diese chaotische Attitüde schätzt die Band am Punk. Er ist aber auch eine politische Plattform. Ria schreibt die Texte, macht Poetry Slam und gibt Spezi im Glas eine Stimme: „Meine Texte sind meistens politisch oder verarbeiten persönliche, ernste Themen.“ Was bei dem eigenen Lied besonders herausstach: Rias schneller, energischer Rap-Part. „In dem Song geht es um sexuelle Übergriffe, das macht wütend,“ ärgert sich Bolli. Auch LGBTQ-Themen und Texte gegen Queerfeindlichkeit sollen auf jeden Fall noch folgen. Spezi im Glas bezeichnet sich als queere Punkband. Einige Mitglieder der Band sind selbst queer. Dadurch haben auch ihre Freunde Berührungspunkte mit der Community und deren Problemen. Für zwei weitere Auftritte ist Spezi im Glas schon eingeplant – unter anderem beim 805er-Festival. Darüberhinaus wollen sie ihren eigenen Song so schnell wie möglich veröffentlichen und professionell aufnehmen. „Eigentlich entsteht bei jeder Probe ein neuer Song oder zumindest eine Idee,“ führt Niggo aus. Bei den nächsten Auftritten will die Band auf jeden Fall mehr eigene Werke spielen, denn bei Kerben habe sie gemerkt, dass macht sowohl ihnen als auch dem Publikum am meisten Spaß.
Auftritt von "Spezi im Glas" auf dem YouTube-Kanal "offener Kanal Magdeburg"