© Christopher Konrad
Clifford Brown & The Getaway bei sommerlicher Akustik-Session.
Philip Clifford Brown hat die Musik im Blut: aufgewachsen in einem Haus voll mit Musik, umgeben von einem musikalisch sehr erfolgreichen Vater. Bereits in den 60er Jahren machte sich „Les Brown“, gebürtiger Schotte, als Folksänger in Glasgow einen Namen und inspirierte mit seinem unverwechselbaren Sound Größen wie „Billy Conolly“. Trotz stetiger Anwesenheit seiner Musik glänzte für seine Familie die Abwesenheit des Vaters stärker.
2020 durchlebte Philip gleich mehrere Wendepunkte: Für einen neuen Job zog der mittlerweile 33-Jährige nach Magdeburg, nahm Jahre später wieder die Gitarre in die Hand und begann, sich intensiv mit dem seit Kindheitstagen abwesenden Vater auseinanderzusetzen: „Ich hatte ihn als Kind verloren und erst als Erwachsener wiedergefunden.“ Auf der Suche nach Antworten und dem Wunsch, mit der Vergangenheit abzuschließen, suchte er neuen Kontakt. Zwei wertvolle Jahre hatten sie miteinander, in denen Philip ihn neu kennenlernte und verstand, was ihm mitgegeben wurde, sowohl musikalisch als auch charakterlich, bevor sein Vater 2022 verstarb.
Durch diese Begegnung fand er auch den Weg in die Country-Musik. Nur mit Gitarre und Gesang und wenig Country-Songs im Set, begeisterte er Schlagzeuger André, der ihn in die Band holte: Kurze Zeit später nennen sie sich „Clifford Brown & The Getaway“. Obwohl die fünf Musiker unterschiedlicher kaum sein könnten, eint sie das Verständnis von Country und die Liebe zur Musik: rohe und zugleich filigrane Melodien, lebensnahe Texte voll philosophischer Tiefe, während die Stimme eine Gelassenheit und Ruhe transportiert. Oft, so ergänzt Philip, verbirgt sich hinter dem Wort „You“ kein Gespräch mit einer anderen Person, sondern ein intimer Dialog mit sich selbst. „Clifford Brown & The Getaway“ identifizieren sich mit genau diesem Wesen des Country, nicht aber mit dem stereotypischen Bild des amerikanischen „Rednecks“, von Stiefeln und Cowboy-Hüten mal abgesehen. Der Name „The Getaway“ spiegelt sich darin wider: Ausbrechen und zur Ruhe kommen – etwas, dass die fünf Musiker regelmäßig in die Tat umsetzen, wenn sie gemeinsam in die Natur fahren, sich um ein Feuer setzen und wahre Freiheit verspüren.
Philip Clifford Brown fühlt sich nicht nur seinem Publikum verpflichtet, sondern auch seinem Vater, der ihn nie auf der Bühne erleben konnte. Als Country-Band setzen die Fünf die musikalische Tradition „Les Browns“ fort und verstehen seine Musik als Erbe: „Er hat so viel Schönes geschaffen, wie schade wäre es, das nicht mit der Welt zu teilen“.
Wenzel Oschington irgendwo-nirgendwo.de
Flowerpower
Breiter Weg 252, 39104 Magdeburg
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