
© Stephan Falk
The Creole Madctats: Aki Sebastian Ruhl, Thomas Walter Maria und Robert Keßler
„Als ich zehn war, schickte mich meine Mutter zum Klarinettenunterricht. Das fand ich furchtbar,“ errinnert sich Thomas Walter Maria. Bei so einer Aussage ist es kaum vorstellbar, dass er Musik studiert hat (u.a. Klarinette), heute an einer Musikschule lehrt und in einer längeren Liste von Bands spielt.
Die Leidenschaft zum Ton packte den Vollblutmusiker erst mit 17, als er die Klarinette durch ein Saxophon austauschte und das Instrument studieren wollte. Das tat er auch, erst in Leipzig und später in Boston. Thomas Walter Maria war der erste Ostdeutsche mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Auch zum Jazz kam er zunächst widerwillig. „Als ich das erste Mal eine Platte von John Coltrane gehört habe, um selbst besser zu werden, war ich schockiert. Aber so nach dem dritten Mal war es um mich geschehen,“ lacht er.
Bis heute fasziniert ihn vor allem der Jazz, aber generell alles „was groovt und eine Melodie hat“. Er hat gleich mehrere Bands: Das Duo „Lenny & Thommy“ spielt Swing und Rockabilly, die „Bossaristas“ Bossa Nova. Thomas Walter Maria & Kapelle bringen Pop- und Rockhits als Swingversion. Nicht zu verwechseln mit dem Thomas Walter Maria-Trio welches mit „Ten decades of Swing“ eine Zeitreise von den Goldenen Zwanzigern bis in die heutige Zeit macht. „Mir wird schnell langweilig. Ich liebe die Abwechslung,“ erklärt der Musiker. 2024 gründete er dazu noch das Trio „The Creole Madcats“. Thomas Walter Maria hat ein Faible für den Stil und die Musik der 20er. In schickem Gewand spielt das Trio daher Dixieland, eine der ältesten Jazz-Richtungen.
Seit 25 Jahren ist Thomas Walter Maria Dozent für Saxophon, Klarinette und Querflöte am Telemann-Konservatorium. So hat er auch eine Verbindung zur Stadt aufgebaut und einige Mitglieder für seine Bands hier gefunden. Mehrmals im Jahr spielt er hier in verschiedenen Locations und Formationen. Als nächstes mit den Creole Madcats im Machwerk. Darüber hinaus ist er im Vorstand des Tonkünstlerverbandes Sachsen-Anhalt und organisiert dort Tonkünstlerfest im Gesellschaftshaus mit. In seiner Heimat Werder (Havel) organisiert er das Festival „Werder klingt“.