Jazz in der Kammer mit dem Nostalgia Trio

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© Ulla C. Binder

Nostalgia Trio

Die Tonkunst des Posaunisten Nils Wogram taucht tief in die Tradition des Jazz ein, verwendet aber auch andere Formen von Rhythmus, Form und Melodie. Als Anhänger echter Bands setzt er auf den einzigartigen Formationsklang, individuell und immer klar erkennbar. Über die Jahre hat sich Nils Wogram von vielen Erwartungen befreien können. Er möchte Melodien ohne Gedöns spielen und dennoch so klingen lassen, dass man seinen Sound und eine persönliche Interpretation erkennen kann. Bravourös läßt er seinen Kompositionen viel Raum für kreative Freiheit. Sein Trio spielt mit großer Leichtigkeit und doch immer temperamentvoll auf dem Weg von der Nostalgie zur Utopie, von der Vergangenheit in die Zukunft über den starken Moment der Gegenwart zur Hingabe an die Musik. Seine Kompositionen schlendern wie auf einem Spaziergang durch die Stile und die Zeiten. Schlendern ist Luxus, auch in der Musik. Das Trio bleibt trotzdem klar im Ausdruck, offen in der Form. Jeder Titel kennzeichnet eine eigene Wegstrecke und gemeinsam performen sie ein vielschichtiges Klangpanorama. Nils Wogram (Posaune), Arno Krijger (Orgel) und Dejan Terzić (Schlagzeug) spielen seit über zehn Jahren zusammen. Ihre musikalische Verständigung ist spontan und verbunden. Eben noch steht Wograms Posaune im Mittelpunkt, doch schon arbeitet sich Krijgers psychedelisch gefärbter Orgelsound nach vorn. Die Instrumente verschmelzen und werden von Terzić gehalten, der Räume öffnet und Übergänge arrangiert. Das Trio verbindet den Geist des swingenden Jazz der 50er/60er mit einer zeitgenössischen Klangsprache zwischen lyrischer Zartheit und eruptiver Expressivität, in der große Emotionen, subtile Klänge und virtuose Improvisationen aufeinandertreffen – immer mit dem kompromisslosen Mut, ins Unbekannte vorzustoßen.

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