© Stephan Pick
Joja Wendt
Joja Wendt schafft in seinem Programm die "Kunst des Unmöglichen"
Kein anderer deutscher Pianist traut sich zu, klassische Musik mit Heavy Metal oder Hip Hop zu kreuzen. Ausgestattet mit brillanter Technik und einer klaren musikalischen Vision, nimmt er das Genre „Klavier-Konzert“ sprichwörtlich auseinander. Ob mit seinem „Regenlied“, bei dem das Publikum die Naturgewalt perkussiv darstellt, oder mit „Panta Rhei“, einer selbst komponierten Urformel über den Fluss des Lebens; seine Songs wirken ansteckend.
Joja Wendt ist Klavier-Virtuose, der sämtliche Sparten (Klassik, Jazz, Blues) beherrscht und mit Chuck Berry und Joe Cocker zusammen gespielt hat. „Der Geschichte des Klaviers sind irgendwann die Komponisten abhanden gekommen“, stellt er fest. „Vermutlich hat es nie eine größere Zahl Klavier spielender Menschen gegeben als heute – aber sie alle, vom Klavierschüler bis zum Star, spielen noch immer die gleichen Werke wie die Pianisten vor einhundert Jahren.“ Kann eines der schwierigsten Klavierstücke mit Rock-Attitüde gespielt oder die menschliche DNA musikalisch beschrieben werden? Schon seine Konzerte gelten als amüsanteste Klavierstunden der Musikhistorie, unterstützt von einer auf die Klaviatur gerichteten Kamera, gewürzt mit Anekdoten. Die wahre Leistung von Wendts „Klaviermusik“ liegt jedoch in einer bewussten Limitierung seiner Fähigkeiten. Virtuoses Blenden fällt aus – es überzeugt die kleine, feine und so emotional wie schlüssig zu Musik verwandelte Idee.