Ein Körnchen im Sandberg

Auf einer Bank sitzt eine Frau, ca. Ende dreißig, in der Abendsonne und liest Zeitung. Sie sieht zufrieden, aber auch ein wenig einsam aus. Keine 200 Meter weiter sitzt ein Mann im gleichen Alter, ebenfalls allein und mit Lektüre vor der Nase. Ob ich ihnen voneinander erzählen soll? Lieber nicht, ich muss ja auch weiter. Es geht vorbei an uralten Bäumen, Familien und jungen Paaren, Eltern mit hüpfenden Kleinkindern. Manchmal scheuche ich einen Vogel auf. Einmal streift mich frech beinahe eine Krähe.  Ehrwürdige Gebäude erzählen von Prunk und Protz vergangener Zeiten, bunte Blumen recken sich keck in die Gegenwart. Und ich mitten drin, als wäre ich Teil eines Ganzen, aber doch nur ein Körnchen im Sandberg. Ich laufe in 45 Minuten, bei einer durchschnittlichen Herzfrequenz von 150 (nein, Nico die App habe ich mir noch nicht runter geladen..), 6 km durch einen der schönsten Parks Deutschlands. „Ohne Sorge“ heißt er übersetzt. Und wer jetzt „gefällt mir“ klickt und weiß, was das auf Französisch heißt, kann ein Baguette gewinnen. Na dann guten Appetit. Dir Jörg, wünsche ich morgen gut geölte Füße. Mir, Jean, dass du hier auch mal wieder auftauchst (trainierst du noch?) und Magdeburg, du siehst mich morgen wieder, wenn ich durch deine Breitengrade laufe. CPunkt