Zum Frühstück mit Tiffany lädt das Café "Feiner Dame"

Kaum ist man drin, blickt einen die junge Audrey Hepburn an. In Capotes „Frühstück bei Tiffany“ spielte sie 1961 jene wegweisende Rolle als selbstbewusste Frau, die das Rollenverständnis im Amerika ihrer Zeit gehörig durcheinander brachte und sie zur Stilikone der 60er machte. Auch sonst atmet hier alles den Charme der 50er/60er Jahre: Pastellfarbene Wände, weit ausladende Couches, Kronleuchter mit Glasschalen und Tütenlampen, ein Tresen aus Glasbausteinen.

Bis zum Frühjahr bestand in den Räumen noch das Café 108, eine Institution in Stadtfeld. Nach dessen ziemlich überraschender Schließung trat das „Feiner Dame“ unter neuer Führung Ende September die Nachfolge an und findet dafür einen überzeugenden eigenen Weg. Der leicht irrierende Name ist übrigens eine in weinschorliger Stimmung entstandene Verballhornung und passt perfekt zum „Haufen verrückter Weiber“, wie Inhaberin Ina Radzuweit ihr Team beschreibt – also alles andere als fein, aber selbstbewusst, umgänglich und fröhlich.    

Zuvorderst ist das „Feiner Dame“ natürlich ein Café. Kuchen und Kekse aus eigener Produktion gehören zum guten Ton wie die professionelle Siebträgermaschine für alle Kaffeespezialitäten. Aber auch die Küche ist für ein Café äußerst vorzeigbar. Zur Karte mit Gerichten wie Curry Gnocchis mit Hähnchen, Toast Hawaii oder den sehenswerten hausgemachten Burgern (vegan oder klassisch) kommen jeweils zwei Tagesgerichte, meist eine Suppe, gern auch Wraps mit raffinierten Füllungen. Das macht das Café auch zur Mittagszeit attraktiv. Auch das Frühstück darf man sich merken.