Filmreifer Salat

Konstantes Plätschern, begleitet von Naturklängen aus der Musikbox sind aus dem Blue Screen Studio zu hören. Zwischen grün bewachsenen Regalen, den sogenannten „Schiffen“, wuselt Dr. Martin Pittorf umher. Eigentlich ist er Geschäftsführer der Punkt um Filmproduktion, doch die Schiffe sind keine ausgefallene Filmkulisse. Sie sind ein reales Projekt des 57-Jährigen. Aus dem Stillstand der Corona-Pandemie heraus entschloss er sich letzten Sommer, ein Experiment zu starten. „Es sollte gesund, nachhaltig und preiswert sein.“ Nach einigem Experimentieren und Recherchieren entschied er sich für den Anbau von hydroponischem Salat. Das ist eine besonders nachhaltige Form des Anbaus ohne Erde, bei der die Wurzeln in Nährstofflösung hängen und die Pflanzen so alles bekommen, was sie brauchen. Die Methode benötigt im Vergleich zum herkömmlichen Anbau bis zu 200-Mal weniger Wasser. Weil die Pflanzen im Gewächshaus gezogen werden, bedarf es auch keiner Pestizide. Das verwendete Saatgut ist Demeter-zertifiziert und entspricht so Pittorfs ökologischen Ansprüchen. Zunächst experimentierte der Tüftler mit Salaten, auch asiatischen Sorten. Die hohe Nachfrage spornte ihn an. Zurzeit experimentiert er mit Tomaten, Gurken und Paprika. So vielfältig wie seine Interessen ist auch der Lebensweg von Pittorf. Trotz Ozeanografie Studiums wollte der Geophysiker nicht in der Branche arbeiten. Damals, in den Neunzigern, verdrängte die Gier nach Rohöl jede Aussicht auf ein nachhaltiges Arbeitsfeld. Pittorf hat das große Potential der Hydroponik erkannt und versorgt bereits „Frau-Erna“, ein Altenheim und bald auch lokale Edeka-Märkte. Jeden Freitag werden in Heyrothsberge die Salate frei Gewächshaus feilgeboten. Wer sich langsam rantasten will, dem stehen verschiedene Kräuter als „Einstieg“ zur Verfügung. Aber nur solange die Ernte reicht! 

Mehr Infos zum Hydroponischen Salat und zu den Verkaufstagen gibt es hier