Essen bei IKEA: Skandinavisch trifft deutsch

Der Geruch nach Gebratenem erwartet den Besucher schon im Eingang und lockt die Rolltreppe ins Restaurant hinauf. Nicht ganz zufällig startet hier oben auch jede Einkaufsrunde durchs Einrichtungshaus. Die durchschnittliche Verweilzeit bei IKEA kann man in Stunden messen, da hat man hinterher natürlich Hunger – oder vorher schon. Ja, es gibt sogar Leute, die fahren ausschließlich zum Essen zu IKEA. Kein Wunder, dass die schwedische Möbelhauskette mit 52 Restaurants und 230 Mio Umsatz (2016) mittlerweile die Nr. 8 der Systemgastronomie in Deutschland ist.  

Die Einrichtung in der ersten Etage ist modern und klar,  als wäre sie direkt dem IKEA-Katalog entsprungen. Da ist der Loungebereich mit hochlehnigen Lederbänken, die Digital Natives docken stattdessen an Hochtischen mit Ladeports fürs Smartphone an und Familien nehmen am Ringtisch Platz, samt Spielfläche für die lieben Kleinen. Wer's intimer mag, setzt sich in eines aus weißen Holzlamellen gefügten "Hüttchen", samt Panoramablick in die Ferne. Nur die Essenausgabe des SB-Restaurants (das eine halbe Stunde vor dem Kaufhaus eröffnet) erinnert ein wenig an Mensa, brav schiebt ein jeder das Tablett im Halbrund weiter. Dafür sind die Blicke auf die schwedischen Spezereien, die hinter den hell erleuchteten Klappvitrinen locken, umso fokussierter. Für den kleinen Hunger empfiehlt sich Räksmörgås, Shrimps auf Vollkornbrot mit Remoulade. Lecker! Fortgeschrittene in der herzhaften Kategorie nehmen den Förrätter-Teller für 4,95 €. Der umfasst Hering, Lachs, Seetang-Rogen, dazu herbe Senf-Dillsoße und Hartbrot. Täglich sind gut fünf Hauptgerichte im Angebot, darunter meist eine Pasta und stets die Köttbullar-Hackfleischbällchen, die es auch als Gemüse-Version (Grönsaksbullar) mit Reis & Schmand gibt. (Neu ab 1.9. auch der vegetarische Hot Dog). Kein Hauptgericht kostet mehr als 8 €, auch das perfekt auf den Punkt gebratene Roastbeef (7,90 €) nicht. Zum Abschluss nimmt man etwas Süßes. Allen voran sind das Våffla, die es in allen Variationen (z.B. mit Kirschen & Vanillesoße 2,95 €) gibt, oder die leckeren Äppeltårta. Nicht zu vergessen die von rosa Marzipan umhüllten Prinsesstårta.

Merken darf man sich das traditionelle schwedische "Krebsfest", dass heuer erstmals im Magdeburger Haus gefeiert wird. Zwei Tage lang (14./15. August) gibt es hier ab 18 Uhr ein Meeresbuffet. All das ist im Wesentlichen schwedische Kulinarik, aber bei IKEA versteht man es, kulturelle Brücken in die jeweiligen Standortländer zu schlagen. So gab es hier im letzten Winter Grünkohl mit Grützwurst, hin und wieder stehen Schnitzel mit Pommes oder Germknödel auf der Karte.

IKEA Restaurant, Mo-Sa 9.30 Uhr-20 Uhr; Krebsfest, 14.-15.8., jeweils ab 18 Uhr