Im Feuer geboren

Der Wanderpokal für den Magdeburger Burgermeister kommt aus der Kunstwerkstatt von Thomas Andrée.

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© Engelhardt

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Es ist der Moment der Wahrheit, alles muss passen, wenn der Gusss gelingen soll. Das fängt schon mit der genauen Temperatur der im Ofen verflüssigten Bronze an: 1.100 Grad muss sie haben, mehr als 1.200 dürfen es nicht sein, weil sonst Brandgase entstehen, die sich als Blasen im Metall niederschlagen. An diesem Tag hat der Magdeburger Künstler Thomas Andreé acht Kilogramm Bronze verflüssigt, die weißglühend in die Form einfließen. Geschafft! Ausgangspunkt einer jeden Form ist die Entwurfszeichnung. Sie ist die Basis, um aus Modeliermasse eine dreidimensionale Mutterform fertigen zu können. Eingehüllt mit Silikon entsteht davon eine Wachsdublette. Hier müssen dazu gießtechnische Notwendigkeiten berücksichtigt werden, wie die „Äquatorebene“, also die spätere Trennungslinie zwischen den beiden Gießhälften. Überhaupt besteht die Arbeit eines bildenden Künstlers wohl mehr als zur Hälfte aus solidem handwerklichen Wissen. Der Bronzeguss ist dabei eine aufwendige Prozedur, die weiter über ein in der Silikonform gegossenes Wachsmodell führt. Bereits an diesem Wachsmodell müssen Gußkanäle und Steiger hinzugefügt werden, um es dann in eine Gießmasse eingebettet zu werden, die zur feuerfesten Form aushärtet. Es ist eine sogenannte verlorene Form – nur ein Abguss ist möglich. Gelingt der, werden die Gußkanäle später entfernt. Aus den acht Kilogramm Material verbleibt nach dem Polieren und dem Patinieren die zirka 4,5 kg schwere Skulptur.

Hier geht es zur finalen Votingrunde.

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