Orientalische Küche direkt vor der Haustür

Die syrische Küche gilt – neben der libanesischen – als die interessanteste, schmackhafteste Küche im Vorderen Orient. Schön, dass es jetzt ein ausgemachtes syrischen Restaurant in der Stadt gibt. Der Name „Fatira“ – zu deutsch Teigwaren – mag dabei ein wenig irreführend sein. Hierzulande versteht man Nudeln, in Syrien sind Teigfladen gemeint, die mit verschiedensten Auflagen, mal vegetarisch z.B. mit Thymian oder Spinat, mal mit Hackfleisch oder Fleischstreifen belegt werden. Aber das ist erst der Anfang. Da sind natürlich die aus Kicherbsen hergestellten Falafel, die hier vollständig frisch zubereitet werden, ebenso wie der Homus, ein Mus aus Kirchererbsen oder der Foul Teller, eine aromatische klare Bohnensuppe mit Joghurt. Für den großen Hunger ordert man am besten Shawarma – gewickelte, gefüllte Teigtaschen. Und wer im „Fatira“ den Orient schmecken möchte, nimmt Chicken Shawarma oriental für bemerkenswert günstige 5 Euro, die beim Servieren verführerisch nach Gewürzen duften, ohne dass man eines von ihnen konkret herausschnuppern könnte. Koch Basem stammt aus Syrien, seine Gewürzmischungen hütet er als großes Familiengeheimnis.

Inhaber Omar Al Udayni stammt aus dem Jemen und kam einst zum Studium nach Magdeburg, sein Kompagnon, Achmed Aouida, ist gebürtiger Tunesier und hat mit dem Cheeky Chicken gezeigt, dass er ein Lokal zu führen versteht. Der von ihnen entworfene Gastraum verzichtet weitgehend auf orientalische Ornamentik um gar nicht erst Berührungsängste aufkommen zu lassen. Alles ist hier natürlich halal, also im muslimischen Sinne rein. Ergo wird hier keinerlei Alkohol ausgeschenkt, aber besser auch als jeder Softdrink hilft an heißen Sommertagen ein Ayran und zum Abschluss lässt man sich Tee oder den im Kupferkännchen kalt aufgekochten arabischen Kaffee servieren. Wird er im richtigen Moment vom Herd genommen, lässt seine süßlich duftende helle Crema einen die Anstrengungen des Tages vergessen.