Schiff ahoi!

Fast vier Meter lang streckt sich das hölzerne Renn-Kajak an der Decke, der Blickfang überm Tresen. Es ist nur eines von zahlreichen Sammelstücken um das Thema Fluss: Schiffe, Boote, Anker, mittendrin auch eine Fotografie der alten Gierfähre aus den 1910ern.

Die Gaststätte gibt es seit 1905, da war Westerhüsen noch selbständiges Dorf, erst 1910 erfolgte die Eingemeindung nach Magdeburg. Seit 1953 betreibt Familie Erling das Gasthaus. Der Großvater, Walther Wehnemann, war eigentlich Binnenschiffer, aber die Enteignungen in der sowjetischen Besatzungszone ließen ihn umdenken. In den 1980er übernahmen dann Dietrich und Petra Erling, es waren Kneipenjahre, als die Arbeiter nach der Schicht bei Fahlberg List hier auf den Bus rüber nach Sohlen warteten. Damals kreiselte Sohn Mario schon um den Tresen, fing irgendwann an mitzuarbeiten, 2014 übernahm er dann das Lokal.

Über die Jahre hat Mario Erling dem Gasthaus seinen Stempel aufgedrückt, es zum Speiselokal geformt. Die Karte seiner Frischküche kann sich sehen lassen: Rumpsteak mit gebutterten Steinpilzen gibt‘s, hausgemachte Nudeln oder Schweineröllchen gefüllt mit Serrano und Mozarella. Zum Nachtisch Mango-Parfait auf Kaffeesoße. Am schönsten sitzt man im adrett zurechtgemachten Innenhof. Dafür kommen Gäste selbst aus Rothensee oder Wanzleben und gern auch per Rad auf dem Elbradweg.

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