Touch too much

Die ersten Roboter sind in Magdeburgs Restaurants unterwegs. Noch sind es rollende Tabletts, aber der Weg zum humanoiden Barkeeper ist vorgezeichnet.

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© Engelhardt

Es piept, es surrt und dann steht er da. Blickt einen nicht an, aber der rollende Roboter hat das bestellte Essen ordentlich zu unserem Tisch 3 gebracht, wo wir zuvor per Touch-Tablet die Bestellung aufgegeben haben. So einfach ist die moderne Welt, wer braucht da noch Servicepersonal? Gleich in zwei asiatischen Gastwirtschaften Magdeburgs, der „Kimbo Burg“ und dem „Shirokuro“, sind seit Anfang Oktober die ersten Gastroroboter unterwegs. Ach ja, früher, möchte man da rufen. Da kam das freundliche „Frollein“ an den Tisch und nahm die Bestellung per Hand auf, gab Tipps zur Tageskarte und notierte ordentlich, wenn man zur Kohlroulade lieber Pommes als die Salzkartoffeln haben wollte. Die neue digitale Welt ist da anonymer. Und wehe, wenn man mit dem Touch nicht zurechtkommt oder eine Frage außer der Reihe hat. Dabei sind die rollenden Tablettwagen erst der Anfang. In Fernost gibt es längst schon humanoide Gastroroboter, die Cocktails shaken können, nur die teuren Anschaffungsinvestionen (und nicht lieferbare Chips) begrenzen derzeit ihre weltweite Ausbreitung. In Tokio soll es bereits ein erstes Restaurant geben, das durchautomatisiert ist, also vollständig ohne menschliches Personal auskommt. Dass sich diese Roboterisierung auch in Magdeburg verstärken wird, ist angesichts der Personalmisere in der Gastronomie ziemlich wahrscheinlich. Schöne neue Welt.

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