Grüne Themen platzieren

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© Conrad Engelhardt

Da steht er, körperlich schmächtig, leise lächelnd. Im Stadtrat ist Olaf Meister eher ein Mann der unaufgeregten Töne. Dafür ist er gut informiert und kann präzise argumentieren. Klar, hauptberuflich ist er Jurist, und das „mit Haut und Haaren“. Aber kann einer wie er anführen, sich auch mal durchsetzen, kann er Oberbürgermeister? „Ja natürlich“, lacht er, „man wächst schließlich mit seinen Aufgaben.“

Im Herbst 1989 erlebte er als 18-Jähriger den Umbruch – sein politisches Erweckungserlebnis. „Eine Gesellschaft demokratisch zu organisieren, hat mich damals fasziniert.“  3,5 % erreichte Meister bei der letzten OB-Wahl. Er sagt: „Mit meiner erneuten Kandidatur wollen wir Grüne unsere Sichtweisen einbringen“. Die heißen: Wie wird Stadtverkehr künftig organisiert. „Diese Mentalität einer Autostadt der 60er, 70er, die geht einfach nicht mehr.“ Andere Stichworte sind Bahnhofs-Tunnel oder Absage an die Pläne zum Flugplatzausbau. Auch die Frage, wie Magdeburg mit seinen Baudenkmälern umgeht. Sein wichtigster Punkt: Die Bewerbung zur Kulturhauptstadt, „die nur eine Chance hat, wenn es quer durch die Stadt als gemeinsames Projekt verstanden wird.“ Und er hat handfeste Kritik am Amtsinhaber: „Es ist vor allem sein monarchistischer Stil, mit Entscheidungen umzugehen, ein Stil, der bisweilen ins Schrullige geht.“ Er denkt an den Umgang mit dem CSD oder dem Fahrradaktiontag oder „Diese Albernheit mit dem OB-Terminkalender.“

Wen die anderen großen Parteien für die Oberbürgermeisterwahl ins Rennen geschickt haben, erfahrt ihr in unserem  Kandidatencheck.

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