Der duale Weg: Kombination aus Studium und Ausbildung

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Das Elektro-Schweißgerät ist für Eric Franke längst Routine. Mit sicheren Handgriffen setzt er in der Lehrwerkstatt vom Stahlbau Magdeburg die Schweißnähte für ein Geländer. An anderen Tagen sitzt er dagegen im Hörsaal 5 der Otto-von-Guericke-Universität, um eine Vorlesung für sein Studium des Maschinenbaus zu verfolgen. Eric absolviert ein sogenanntes Duales Studium. „Dual“ steht dabei für „zwei“ Lernorte – das Unternehmen und die Hochschule. Seine Entscheidung hat er nie bereut, im Gegenteil: „In den Seminaren an der Uni merke ich einfach, wie wenig Gefühl viele meiner Kommilitonen für den Werkstoff Stahl haben. Für sie ist das alles rein theoretisch, ich dagegen habe regelmäßig mit dem Material zu tun, weiß wie er sich verarbeiten lässt und wie sensibel er gelegentlich reagieren kann.“ 

Duale Absolventen profitieren

Duale Absolventen profitieren noch mehr: Sie können zwei Abschlüsse vorweisen, vor allem aber die wertvolle Praxiserfahrung. Und schon während des Studiums erhalten sie Einblicke in Unternehmensstrukturen und –abläufe, übernehmen Projektaufgaben und können praxisrelevante Bachelorarbeiten bearbeiten. So sind sie oft ohne große Einarbeitungszeit direkt nach dem Abschluss im Unternehmen einsetzbar – was sich gut auf die Gehaltsverhandlungen auswirken sollte.  Je nach Schwerpunkt gibt es zwei Formen solcher Studiengänge:

1. Ausbildungsintegrierende duale Studiengange

Dabei wird ein Bachelor-Abschluss an einer Hochschule oder Universität mit einem Berufsabschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf kombiniert. Die Prüfung für den Ausbildungsberuf erfolgt vor einer Kammer (IHK, HWK, Steuerkammer etc.). Zwischen dem Unternehmen und dem Studenten wird ein (Ausbildungs)-Vertrag abgeschlossen. Während der Praxisphasen bereitet sich der Student mit Hilfe des Ausbildungsbetriebs auf die Berufsabschlussprüfung vor. 

2. Praxisintegrierende duale Studiengänge

Diese dualen Studiengänge verknüpfen die Vorlesungen an den Hochschulen mit kombinierten Theorie- und Praxisangeboten sowie den Praxisphasen im Unternehmen. Ein (Studien)-Vertrag mit dem Unternehmen wird benötigt. Meist in der vorlesungsfreien Zeit arbeiten die Studierenden im Unternehmen und verknüpfen z.B. die Erstellung von Belegarbeiten mit Aufgabenstellungen der Praxis. 

Landesweit 25 duale Studiengänge

In Sachsen-Anhalt bieten die Hochschulen Harz, Magdeburg-Stendal, Anhalt und Merseburg sowie die Otto-von-Guericke Universität aktuell mehr als 25 duale Studiengänge an. Schätzungsweise 400 Unternehmen im Bundesland suchen jedes Jahr Abiturienten für ihr duales Studienplatzangebot Von A wie Agrarwirtschaft bis W wie Wirtschaftsingenieurwesen sind viele interessante Studienrichtungen dabei. Die Unternehmen findet man auf Berufsmessen, über die Ansprechpartner der dualen Studiengänge an den Hochschulen, Kammern sowie über Internetportale, z.B. www.azubiyo.de und www.azubis.de 

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