Feminin und seriös – Die richtigen Business-Outfits für Frauen

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Frauen haben längst die Arbeitswelt erobert und stehen ihren männlichen Kollegen in Sachen Kompetenz in nichts nach. Doch wenn es darum geht, das richtige Business-Outfit zu wählen, haben es Geschäftsfrauen deutlich schwerer. Wir zeigen Ihnen, was es bei der Wahl des Outfits zu beachten gilt, welche No-Gos Sie unbedingt vermeiden sollten und warum bei Geschäftsreisen ins Ausland durchaus andere Regeln gelten.

Selbst ist die Frau!

Anders wie bei Stewardessen, Krankenschwestern oder Busfahrerinnen gibt es in den meisten Unternehmen keinen festgelegten Dresscode. Dann liegt es an den Mitarbeiterinnen zu entscheiden, welcher Look der richtige für ihren Job ist. Doch das ist leichter gesagt als getan! Das Spektrum der möglichen Outfits reicht von Casual, der einfachen aber dennoch seriösen Freizeitkleidung, bis zum Business Look, dem konservativsten und strengsten Look, der vor allem in den Chefetagen getragen wird.

Business Attire

Wo ist dieses Outfit häufig anzutreffen? Betrachtet man nur die Branchen, findet man Business Attire im Bankensektor, in der Versicherungsbranche, in Rechtsanwaltkanzleien oder bei Unternehmensberatungen. Außerdem ist es das Outfit von Managerinnen und Frauen in gehobenen Führungspositionen. Business Attire wird bei Vertragsverhandlungen, bei Meetings und Geschäftsessen mit Kunden getragen. Es ist das Outfit, um ein Unternehmen vor Kunden und in der Öffentlichkeit gebührend zu repräsentieren.

Was zeichnet das Outfit aus? Buiness Attire ist ein Dresscode mit vielen Konventionen und wenig Spielraum für Individuelles. Doch auch hier hat Frau eine Wahl, und zwar zwischen einem Hosenanzug oder einem Kostüm. In beiden Fällen ist es jedoch wichtig, darauf zu achten, dass man ein klassisches Schnittmuster und dezente Farben wählt. Dazu kombiniert man immer eine einfarbige Bluse. Bunte Muster und schrille Farben haben beim klassischen Stil nichts zu suchen! Auch das Tragen von großen und auffälligen Broschen, Ohrringen und Ketten ist unangebracht. Der Schmuck sollte dezent aussehen und auch zurückhaltend eingesetzt werden. Wer sich für ein Kostüm entscheidet, sollte auf eine ausreichende Rocklänge achten und dazu eine Feinstrumpfhose ohne extravagantes Muster tragen. Beim Schuhwerk sind geschlossene Pumps die richtige Wahl. Haare, die über die Schulter reichen, werden meist zurückgebunden.

Business Casual

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Wo ist dieses Outfit häufig anzutreffen? Man findet diesen Stil häufig bei Architektinnen, Professorinnen, Einzelunternehmerinnen oder Finanzbeamtinnen. Auch Kreativschaffende tragen bei Meetings mit Kunden gerne dieses Outfit, das einen Mix aus Business und Casual, also aus Geschäftskleidung und Freizeitlook, darstellt. Auch jene Geschäftsfrauen, die bei Kundenmeetings grundsätzlich den klassischen Bürolook tragen, kleiden sich an einem Tag ohne repräsentative Pflichten gerne in diesem Look.

Was zeichnet das Outfit aus? Beim Business Casual hat eine Frau deutlich mehr Freiheiten als beim Business Attire. Am beliebtesten sind die Kombinationen von Rock und Bluse sowie das Tragen eines einfachen Kleides. Die Bluse darf dabei ruhig farbenfroher ausfallen als beim Business Attire und auch das Muster darf etwas ausgefallener sein. Der Rock sollte nicht zu kurz sein, aber auch ein Maxirock ist unpassend. Alternativ zum Rock kann auch eine Bundfaltenhose mit einer Bluse kombiniert werden. Das Kleid sollte keinen tiefen Ausschnitt aufweisen und möglichst schlicht ausfallen. Zu dünne Träger sind tabu. Zu Rock und Kleid werden feine Strümpfe getragen. Zu allen Looks sind hier schlichte Pumps das passende Schuhwerk.

Smart Casual

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Die Wirtschaft hat in den zurückliegenden Jahrzehnten einen Wandel durchlaufen, der auch die Kultur in vielen Firmen verändert und eine neue Unternehmergeneration hervorgebracht hat. Mit dem Erfolg der Start-Ups hat auch ein neuer Look Einzug in die Arbeitswelt erhalten. Junge Firmen haben einen strengen Dresscode abgeschafft, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ist die Wahl der richtigen Kleidung selbst überlassen. Doch auch diese Freiheit sollte nicht dazu führen, dass man auf der Arbeit in dem Outfit herumläuft, wie man es zu Hause auf der Couch trägt. Ein Grundmaß an Seriosität ist auch beim Smart Casual geboten.

Was zeichnet das Outfit aus? Hier kombinieren Frauen eine dunkle Jeans oder Stoffhose mit einer Bluse, einer Weste oder einem Pullover. Auch seriöse T-Shirts und Tops können an warmen Sommertagen angezogen werden. Auf Kleidung mit extravaganten Aufdrucken oder Sprüchen sollte jedoch genauso verzichtet werden, wie auf Kleidungsstücke im Used-Look. Moderne Schnitte sind allerdings erlaubt. Als Schuhe darf man neben Pumps auch stilgerechte Loafer und Budapester tragen. Auch der Schmuck und das Make-up dürfen eine individuellere Note aufweisen, solange ein seriöses Erscheinungsbild gewährleistet bleibt.

No-Gos in der Arbeitswelt

Egal ob Dresscode oder Casual-Look, am Arbeitsplatz sollte immer auf ein gepflegtes Äußeres achten. No-Gos sind eine zu knappe oder gar durchsichtige Kleidung und bauchfreie Tops. Auch auf das Tragen von Flip-Flops und Sandalen sollte auf der Arbeit generell verzichtet werden. Auch beim Schminken sollte man darauf achten, es nicht zu übertreiben, sondern für jeden Look das richtige Styling parat haben.

Outfit fürs Bewerbungsgespräch

Vor allem nach einem Job- oder einem Branchenwechsel sind viele Frauen verunsichert, welches Outfit im neuen Unternehmen angebracht ist. Doch es gibt einige Möglichkeiten, dies bereits vor dem ersten Arbeitstag herauszufinden:

Schauen Sie sich den Internetauftritt des Unternehmens genau an und achten Sie auf die Kleidung, welche die zukünftigen Kolleginnen auf den Mitarbeiterfotos tragen. Hier sollte der Fokus auf jenen Outfits liegen, die Kolleginnen tragen, die eine ähnliche Position, welche Sie anstreben bereits im Unternehmen innehaben. Mit einem solchen Outfit machen Sie zunächst sicher nichts falsch.

Achten Sie beim Bewerbungsgespräch darauf, was die anderen Mitarbeiterinnen, die Ihnen begegnen, tragen. Wenn der Look der potentiellen Kolleginnen auffallend lässig erscheint, sollte Sie im Falle einer Einstellung zunächst trotzdem auf ein elegantes Outfit setzen. Schließlich sind Sie neu in der Firma und es gilt der alte Spruch: Lieber overdressed als underdressed. Doch übertreiben Sie es nicht, schließlich signalisiert die Arbeitskleidung auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl und ein zu schickes Aussehen könnte Ihnen negativ ausgelegt werden.

Bei der Wahl eines geeigneten Bewerbungsfotos sollten Sie einzelne Mitarbeiterinnen, die auf der Website des Unternehmens namentlich genannt werden, auch in Karrierenetzwerken wie Linkdin, Xing oder Monster.de ausfindig machen und schauen, welche Kleidung diese auf ihren Profilbildern tragen. Denn nicht selten haben sich diese Frauen mit dem gleichen oder einem ähnlichen Bewerbungsfoto bei der Firma beworben, für die auch Sie arbeiten wollen.

Andere Länder, andere Sitten

In anderen Ländern gelten andere Werte und Traditionen, die sich auch in einem anderen Business-Look ausdrücken können. Wer als Geschäftsfrau einen Kunden oder Geschäftspartner aus dem Ausland empfängt, darf als Gastgerber durchaus die Kleidung tragen, die im eigenen Unternehmen für diesen Anlass gewöhnlich ist. Wer allerdings geschäftlich ins Ausland fliegt, der sollte sich vorab über Dresscodes und Business-Outfits im Zielland informieren. Wenn eine Frau zum Beispiel geschäftlich nach Saudi-Arabien reist, sollte sie so wenig Haut wie möglich zeigen. Vor allem in der Öffentlichkeit oder in der Gesellschaft von Männern sollten Geschäftsfrauen einen einfachen, weiten Schleier tragen, der den gesamten Körper umhüllt. Nur das Gesicht und die Hände dürfen offen gezeigt werden. Doch es geht auch in die andere Richtung. So können Frauen, die geschäftlich nach Russland reisen, sich deutlich femininer präsentieren als es in Deutschland üblich ist. So sind hier Outfits keinesfalls ungewöhnlich, die eng anliegen und die Figur betonen, insofern sie ein Mindestmaß an Seriosität aufweisen. Dazu dürfen auch längere Haar offen getragen werden und auch beim Make-up darf eine Frau sich femininer schminken als dies in Deutschland die Regel ist. Die Beispiele Russland und Saudi-Arabien verdeutlichen, dass es sinnvoll ist, sich vor einer Geschäftsreise ins Ausland mit den dortigen Gepflogenheiten vertraut zu machen.

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