Das sind die vielversprechendsten Berufe im Gesundheitssektor

Gorodenkoff Productions OU

Der Gesundheitssektor gilt ja im Allgemeinen als ein Bereich, in dem die Anforderungen hoch und die Bezahlung niedrig ist. Aber es gibt im Gesundheitsbereich auch zahlreiche spannende Berufe, für die man eine sehr anspruchsvolle Ausbildung benötigt und die zudem sehr gut bezahlt werden.

Hören ist keine Selbstverständlichkeit – der Akustiker kann helfen

Kzenon/stock.adobe.com

In Deutschland gibt es nahezu 13 Millionen Menschen, die Probleme beim Hören haben. Die Einschränkungen können von leichter Schwerhörigkeit bis zum vollständigen Verlust der Hörfähigkeit reichen. Die meisten Betroffenen können zwar hören, benötigen aber zur Verbesserung ihrer Hörfähigkeit technische Unterstützung in Form von Hörgeräten. Hier kommt ein relativ unbekannter Beruf ins Spiel, der Hörakustiker. Dieser Beruf ist anspruchsvoll, denn ein Hörakustiker umfasst gleich drei Berufe: Vertrauensperson, Hörexperte und Digitalhandwerker. Es handelt sich um einen sogenannten medizinisch-technischen Beruf, für den eine dreijährige duale Ausbildung (in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb) notwendig ist. Prinzipiell kann man die Ausbildung zum Hörakustiker mit jedem gängigen Schulabschluss machen. Gute Noten in Mathematik, Physik und Werken bzw. Technik sind hilfreich.

Ergotherapeut bringt Bewegung ins Leben

Immer mehr Menschen bewegen sich deutlich zu wenig, weil sie zu viel am Schreibtisch sitzen oder sich auch in der knappen Freizeit nicht aufraffen können, etwas für ihren Bewegungsapparat zu tun. Genau aus diesem Grund hat der Ergotherapeut so gute Zukunftsaussichten. Er hilft bei einer Knieverletzung in Folge eines Sturzes ebenso, wie bei Sprachproblemen nach einem Schlaganfall oder bei Konzentrationsschwächen von Schülern. Die Aufgaben des Ergotherapeuten bestehen darin:

Die Ausbildung zum Ergotherapeuten erstreckt sich über drei Jahre und findet hauptsächlich an einer Berufsfachschule statt. Hinzu kommen Praktika in Kliniken oder auch Arztpraxen, die zwischen zwei Wochen und zwei Monaten dauern können. Am Ende der Ausbildung darf man sich „staatlich anerkannter Ergotherapeut“ nennen. Der Verdienst liegt bei diesem Beruf meist zwischen 1.800 Euro und 3.200 Euro monatlich, je nach Berufserfahrung und Position.

Pflegemanagement – duales Studium für einen Beruf mit Zukunft

Eine Tätigkeit im Pflegemanagement ist vor allem in Krankenhäusern, Forschungsinstitutionen, Gesundheitszentren, einer Ärztekammer oder in einem medizinischen Institut möglich. Die Ausbildung im Bereich Pflegemanagement verbindet die Bereiche Wirtschaftswissenschaft und Medizin. Wer im Pflegemanagement arbeiten möchte, der muss ein duales Studium absolvieren und sich mit Fächern wie Betriebswirtschaft, Gesundheitswissenschaft und klinische Medizin befassen. Neben dem dualen Studium für Pflegemanagement findet eine parallele Ausbildung zum Kaufmann im Gesundheitswesen statt, mit der man zum Fachmann für alle Fragen zu Dienstleistungsangeboten im Gesundheitsbereich ausgebildet wird. Dabei erhält man vertiefte Einblicke in kaufmännische sowie vertriebliche Prozesse. Am Ende besitzt man nicht nur einen Abschluss als Kaufmann im Gesundheitswesen sondern auch den Bachelor of Arts. Insgesamt dauert diese Ausbildung zwischen drei und vier Jahren. Mit dieser Ausbildung kann man verschiedene Aufgaben übernehmen, etwa Tätigkeiten:

Natee Meepian/stock.adobe.com

Durch die beiden Berufe, die das duale Studium vereint, hat man gute Chancen, eine Stelle zu bekommen, bei der das Einstiegsgehalt bei etwa 2.000 bis 2.300 Euro monatlich liegt. Wer in eine leitende Funktion aufsteigt, kann auch bis zu knapp 5.000 Euro pro Monat verdienen, etwa als Leitung der Buchhaltung oder der Marketing-Abteilung.

Pharmakant – Arzneimittel im Fokus

Von diesem Beruf haben vermutlich noch nicht viele etwas gehört, dabei zählt der Pharmakant zu den grundlegenden Berufen, wenn es um die Herstellung, Abfüllung und Kontrolle von Arzneimitteln geht. Die Ausbildungsdauer für Pharmakanten beträgt in der Regel dreieinhalb Jahre, kann aber auf Antrag um ein halbes Jahr verkürzt werden. Sie gliedert sich in die eher theoretische Ausbildung in der Berufsschule, wofür vor allem gute Noten in Chemie, Physik und Mathematik von Vorteil sind. Der zweite Teil der Ausbildung zum Pharmakanten findet im Ausbildungsbetrieb statt, also meist in einem Pharmaunternehmen. Wer sich weiterbilden möchte, kann sich anschließend beispielsweise zum Industriemeister mit der Fachrichtung Pharmazie oder zum staatlich geprüften Techniker für Chemietechnik weiterbilden lassen. Außerdem besteht die Möglichkeit zu einem Bachelor-Studiengang in den beiden genannten Fachrichtungen. Der Verdienst richtet sich nach der Position und liegt zwischen 1.700 Euro und 3.900 Euro pro Monat.

Duales Studium im Bereich Fitnessökonomie – bereit für die Zukunftsbranche Fitness

Viacheslav Iakobchuk/stock.adobe.com

Eine zunehmende Zahl von Menschen achtet verstärkt auf ihre Gesundheit und möchte sich durch sportliche Betätigung fit halten. Viele dieser Menschen gehen in ein Fitnessstudio, weil sie den dortigen Service schätzen und sich bei den Übungen gerne anleiten lassen möchten. Aus diesem Grund ist ein duales Studium im Bereich Fitnessökonomie eine sehr vielversprechende Ausbildung. Dieses Studium findet in Deutschland ausschließlich als Fernstudium statt. Man kann es nur an der „Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHFPG)“ absolvieren.

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt neben der Trainings- und Gesundheitswissenschaft hauptsächlich Themen rund um die Betriebswirtschaft. Während des Studiums erlangt man nicht nur die notwendigen Kenntnisse, um alters- und anspruchsgerechte Trainingspläne und Fitnessprogramme zu entwickeln, sondern auch alle Fähigkeiten, um beispielsweise das Kosten- und Personalmanagement zu steuern, unternehmensinterne Abläufe zu optimieren oder auch Jahresabschlüsse zu prüfen. Die Dauer dieses Fernstudiums beträgt sieben Semester, also dreieinhalb Jahre. Wer diese Ausbildung im Auftrag eines Unternehmens absolviert, der kann damit rechnen, dass dieses die Kosten teilweise oder sogar vollständig übernimmt. Voraussetzung für das duale Studium Fitnessökonomie ist allerdings nicht nur ein Ausbildungsvertrag in einem Fitness- oder Gesundheitsunternehmen, sondern zusätzlich ein erfolgreich absolviertes Fachabitur. Wer die Ausbildung erfolgreich hinter sich bringt, der kann mit einem Verdienst zwischen 1.300 Euro und 2.800 Euro pro Monat kalkulieren.

Duales Studium Diätetik – Verbindung von Ernährung und Medizin

Die Ernährung spiel für viele Menschen eine immer wichtigere Rolle und gerade nach Erkrankungen oder in fortschreitendem Alter wird es immer wichtiger, was der Mensch an Nahrungsmitteln zu sich nimmt. Um hier Hilfestellung leisten zu können, gibt es das duale Studium Diätetik, während dem man nicht nur einen Bachelor-Abschluss erwirbt, sondern auch einen Ausbildungsabschluss als Diätassistent erlangt. Das Bachelor-Studium dauert normalerweise neun Semester. Zunächst hat man für drei Jahre den Status eines Auszubildenden und erlangt die notwendigen Kenntnisse zu den verschiedensten Inhaltsstoffen (Vitamine, Nährstoffe, Mineralien).

Neben theoretischer Wissensvermittlung spielt auch die praktische Erfahrung und die Anwendung des Erlernten eine wesentliche Rolle. Diese kann der Studierende in Kliniken oder Alten- bzw. Pflegeheimen sammeln. An der Universität oder Fachhochschule erhält man zusätzlich eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung und wird in die Lage versetzt, Studien zu entwickeln und zu begleiten. Dieser Teil findet für etwa drei Semester nach der erfolgreichen Beendigung der Berufsausbildung zum Diätassistenten statt. Während der gesamten Ausbildungsdauer erhält man keinerlei Vergütung. Erst nach dem dualen Studium Diätetik kann man, je nach Arbeitgeber, zwischen 1.900 Euro und 4.500 Euro im Monat verdienen.

Weitere Berufe im Gesundheitssektor mit Zukunft

Neben den hier genannten Berufen gibt es im Gesundheitssektor weitere, ebenso interessante Ausbildungen, die anspruchsvoll sind und in denen man ein angemessenes Gehalt erwarten kann. Zu diesen Berufen gehören etwa:

Jeder dieser Berufe erfordert eine mehrjährige Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule oder auch ein Studium an einer Hochschule bzw. Fachhochschule. In allen medizinischen Berufen werden Kenntnisse in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie erwartet. In Berufen, die sich auf die Herstellung von medizinischen Hilfsmitteln konzentrieren, ist zudem ein handwerkliches Geschick von Vorteil.

Back to topbutton