Magdeburg auf der Leipziger Buchmesse

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© Vanessa Weiss

Man könnte sagen: Magdeburg macht sich zunehmend breit in Leipzig. Der Messestand wird jedenfalls ein Stück wachsen und um eine gemütliche Leseecke erweitert. Dass man dazu vom angestammten Platz in Messehalle 5 weichen muss, ist nicht tragisch, der grellbunte Taut-Kiosk fungiert längst als weithin sichtbares Markenzeichen im Gewirr der Messestände.

Modernes Stadtwappen für Magdeburg

Der vom städtischen Dezernat für Wirtschaftsförderung initiierte Stand präsentiert erneut ein breites Programm aus Magdeburger Literatur. Lyrik, Prosa, Krimis, Kindergeschichten werden ebenso präsentiert wie Sachbücher und Bildbände mit Magdeburger oder sachsen-anhaltinischem Bezug. Dazu liegt das Augen- und Ohrenmerk auf der Einbeziehung anderer Kunstrichtungen. Stolz hängt diesmal ein großes Stadtwappengemälde an der dunklen Standrückwand, ein Original von Robin Zöffzig, eigens für die Buchmesse erschaffen. Auch die Musik wird nicht nur als Unterhaltung zwischen den Lesungen verstanden. So kann man am Freitag mit dem Rossini-Quartett etwas von der Telemania-Euphorie spüren. Martin Rühmann und Band werden am Samstag unplugged den Stand beschallen.

Laander Karuso sucht nach dem verfickten Seelenfrieden

Insgesamt sind über 40 Künstler mit Literatur, Musik, Lesungen, Performance auf der Bühne am Stand, den Lesearenen in den Hallen 2, 3 und 5 sowie im Abendprogramm aktiv. Unter den Autoren sind erfreulicherweise interessante neue Gesichter zu entdecken. Zu ihnen zählt Laander Karuso, der „den Weg zu seinem verfickten Seelenfrieden“ auf seine Weise einschlägt. Gediegener – oder doch nicht – geht es im Debütroman von Ulrich Wittstock zu, in dem es aber nicht viel friedlicher wird. Bodenständiger kommen zwei erfahrene Damen daher: Helga Schettge hat einen neuen Gedichtband, und Dorothea Iser stellt den letzten Baustein ihrer vielbeachteten Romantrilogie vor. 

Stadtschreiberin Inger-Maria Mahlke experimentiert

Ach ja, auch dieses Mal wieder der Versuch, Kandidat für den Friedensnobelpreis zu werden. Ja, es funktioniert, der literarische Austausch zwischen Halle und Magdeburg. So wird Ulrich Wittstock am Samstag bei „Halle liest mit“ eine Lesung in einem Büro mit Wohnzimmerambiente absolvieren. Das ist dann die Revanche für die einige Stunden zuvor stattgefundene Lesung der Hallenser Ralf Meyer und Christian Kreis. Letzterer ist auch überregional bekannt für seine Glosse „Halle und Magdeburg: ein Regionalrequiem“. Und wer neben Puzzeln noch Spaß am Raten hat, sollte am Freitag zur Lesung der neuen Stadtschreiberin Inger-Maria Mahlke kommen. Sie experimentiert mit einem neuen Format und bereitet einige Personenbeschreibungen vor, wovon nur eine oder zwei einen echten typischen Magdeburger, eine typische Magdeburgerin beschreiben. Was ist erfunden, was echt?

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