Die Hausapotheke saisonal bestücken – so geht’s

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Seit Einführung des E-Rezepts stehen Magdeburger Apotheken vor neuen Herausforderungen, denn die digitale Rezepteinlösung hat nicht nur Vorteile: Funktioniert die Technik nicht richtig, drohen für Apotheker und Kunde Stress und zusätzlicher Zeitaufwand. Möchtest Du Dir zumindest bei geringen Beschwerden den Weg zu Arzt und Apotheke ersparen, empfiehlt sich für Dich eine gut bestückte und an die jeweilige Saison angepasste Hausapotheke.

Ist eine Hausapotheke überhaupt sinnvoll?

Seit mehreren Jahren ist die gesamte Bundesrepublik von Apothekenschließungen betroffen. Laut dem Fachportal „Apotheke Adhoc“ befindet sich die Zahl der noch offenen Apotheken auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren. Noch im Jahr 2011 gab es in Sachsen-Anhalt 619 Anlaufstellen, um an die benötigten Medikamente und Arzneimittel zu gelangen. Im Jahr 2023 sank die Anzahl auf 564 Stück. 

Gründe für die vielen Schließungen sind vornehmlich fehlende Nachfolger und ein hoher wirtschaftlicher Druck. Für die Apotheker an den verbliebenden Standorten bedeutet das zwar tendenziell mehr Kundenzulauf – gleichzeitig jedoch mehr Zeitdruck und Stress. Der Kundschaft dagegen drohen aufgrund von Personalmangel schnell lange Wartezeiten, die sich durch technische Schwierigkeiten mit dem E-Rezept sogar verschlimmern können.

Möchtest Du Dir aus Zeitgründen den Gang zur Apotheke sparen, empfiehlt sich ein kleiner Vorrat an Medikamenten zur sinnvollen Arzneimittelausstattung. Die sogenannte Hausapotheke enthält vornehmlich rezeptfreie Hilfsmittel, die bei geringen Beschwerden Abhilfe schaffen:

• juckenden Insektenstichen nach der letzten Grillparty 

• Kopfschmerzen nach einem langen Arbeitstag

• Rückenschmerzen nach dem Einsatz als Umzugshelfer

Auch bei typischen Erkältungssymptomen ist eine gut bestückte Hausapotheke sinnvoll, um die Zeit bis zum Arztbesuch zu überbrücken. 

TIPP: Auch in Notsituationen, in denen Du das Haus nicht verlassen solltest, profitierst Du im Fall eines Unfalls oder anderer Beschwerden von einem durchdacht angelegten Vorrat an Arzneimitteln und Arzneizubehör. 

Was gehört in die Sommer-Hausapotheke?

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Wenigstens einmal im Jahr steht ein Check Deiner Hausapotheke – so Du bereits eine angelegt hast – auf dem Programm. Dabei überprüfst Du, welche Medikamente und Arzneimittel vorhanden sind und ob sich abgelaufene Präparate darunter befinden. Ist das Haltbarkeitsdatum bei Tabletten und Co. überschritten, gilt anders als bei Lebensmitteln: keinesfalls mehr konsumieren. Stattdessen ist die richtige Entsorgung vonnöten. 

Möchtest Du bei der Ausstattung der Hausapotheke besondere Sorgfalt walten lassen, kontrollierst Du sie am besten zweimal jährlich. Im Frühjahr bereitest Du sie auf den Sommer vor und im Herbst auf die kommenden Wintermonate. Planst Du eine komplett neue Sommer-Hausapotheke, rät die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände Erwachsenen zu folgendem Inhalt:

• Medikamente gegen Schmerzen und Fieber

• Präparate gegen Allergien

• Mittel gegen Insektenstiche, Juckreiz und Sonnenbrand

• Medikamente gegen Verdauungsbeschwerden sowie Verstopfung und Durchfall

Gerade für Personen mit romantischen Ambitionen sind Arzneimittel gegen Lippenherpes und Erkrankungen der Mundschleimhaut zu empfehlen. Treibst Du in Deiner Freizeit gern Sport, brauchst Du zudem Mittel gegen Sportverletzungen. Neben Deinen individuellen Medikamenten darf auch folgendes Zubehör nicht in der Sommer-Hausapotheke fehlen:

• Augentropfen gegen trockene Augen

• Wund- und Heilsalbe

• Desinfektionsmittel

• Fieberthermometer

• Kühlkompressen

Bei der Kontrolle Deiner Hausapotheke solltest Du ebenfalls darauf achten, einen ausreichend großen Vorrat an Verbandsmaterial parat zu haben. Bei Schnitten und Abschürfungen sind Pflaster und Mullbinden wichtige Hilfsmittel. 

TIPP: Du kannst in Deiner Hausapotheke auch Notrufnummern für den Ernstfall aufbewahren. Neben der Telefonnummer Deines Hausarztes gehören dazu die Rufnummern des Giftnotrufs und des nächstgelegenen Krankenhauses.

Wie bestückst Du die Winter-Hausapotheke?

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Während im Sommer Hitzschlag, Sonnenbrand und Insektenstiche drohen, sind in der kalten Jahreszeit laufende Nasen und verschleimte Mandeln keine Seltenheit. Meist zeigen sich die Symptome eines beginnenden grippalen Infekts jedoch dann, wenn keine Apotheke mehr regulär geöffnet hat. Zwar kannst Du Dich online über den Magdeburger Apothekennotdienst informieren. Doch mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit verlassen die wenigsten Menschen gern das Haus.

Eine gut vorbereitete Winter-Hausapotheke hilft Dir, grippale Infekte jederzeit zumindest symptomatisch zu bekämpfen. Dadurch lässt sich der Arztbesuch weiter nach hinten verschieben oder komplett vermeiden. Zur sinnvollen Arzneimittelausstattung in der Wintersaison gehören:

• Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Paracetamol

• entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen

• schleimlösende Präparate mit Ambroxol

• Halsbonbons mit Eukalyptus- oder Thymianextrakt

• Hustenstiller mit Pentoxyverin oder Dextromethorphan

• Lutschpastillen mit Salbei oder Isländischem Moos 

Neben Halsbonbons schaffen auch lokal betäubende und desinfizierende Sprays bei Halsschmerzen rasch Abhilfe. Möchtest Du gegen Schnupfen vorgehen, empfehlen sich zwei Arten von Nasensprays. Abschwellend wirken jene mit den Wirkstoffen Oxymetazolin, Tramazolin oder Xylometazolin. Dagegen profitierst Du bei einem Nasenspray, das die Nasenschleimhäute gezielt feucht hält, von einer natürlichen Unterstützung der körpereigenen Abwehr und einer pflegenden Wirkung.

Auch Hausmittel wie Erkältungsbäder oder Tees mit entzündungshemmenden Eigenschaften können in der Winter-Hausapotheke aufbewahrt werden. Empfehlenswert bei Schmerzen und Entzündungen im Rachen- und Halsbereich sind Salbei-, Thymian- und Kamillentee. Suchst Du nach einem guten Erkältungsbad zum Inhalieren, wählst Du am besten eines mit Menthol.

TIPP: Um das Risiko von Erkältungen im Winter zu verringern, sind auch vorbeugende Arzneimittel in der Hausapotheke gut aufgehoben. Zink-Präparate unterstützen das Immunsystem und Erkältungssprays können Viren auf den Schleimhäuten reduzieren. 

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