Von Licht und Farbe

Es ist ein Blick zurück, eine Bestandsaufnahme auf die ersten drei Jahrzehnte des alten jungen Landes Sachsen-Anhalt. Der Band Stadtumbau 30 porträtiert die städtebauliche Entwicklung, dokumentiert, wie das Graue und der Verfall dem Licht und der Farbe wichen.

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© Steffen Spitzner

© Steffen Spitzner

Das Jahr 2020 war voller deutsch-deutscher Jubiläen: 30 Jahre Sachsen-Anhalt, 30 Jahre deutsche Einheit ... Gefeiert werden konnte das pandemiebedingt allerdings wenig, aber die runden Geburtstage waren beste Gelegenheit für eine Retrospektive: auf das, was baulich war, und das, was ist. Das Kompetenzzentrum Stadt­umbau Sachsen-Anhalt hat dafür die reich bebilderte Publikation „Stadtumbau 30“ aufgelegt.

Es ist eine Reise mit einem besonderen Blick. Von Havelberg bis Zeitz, von Wernigerode bis Gräfenhainichen öffnet der Band in dreißig ausgewählten Städten unseres Bundeslandes die Augen für das, was der Alltag und die schnelle Gewöhnung an die Veränderungen einen zuweilen übersehen lässt: wie sehr sich unsere Städte nämlich in den vergangenen drei Jahrzehnten aus einem vormals staatsverwalteten Mangel herausgearbeitet und ihr wertvolles Bauerbe gerettet, neu und zeitgenössisch an- und umbaut und gewachsene Stadtstrukturen erhalten haben.

© Kompetenzzentrum Stadtumbau Sachsen-Anhalt

„Wohl zu keiner Zeit zuvor waren unsere Städte in einem Augenblick ihres Bestehens in einem so guten Zustand wie gegenwärtig“, heißt es in dem Band, der diese erfolgreiche Gemeinschaftsarbeit würdigt, jedoch nicht verschweigt, dass viel zu tun war, noch ist – und bleibt. Von Hoffnung und Zweifel, Heimat und Chancen erzählen die aus jeder einzelnen Stadt hinzugestellten Protagonisten, etwa der Buchhändler in Wernigerode, der Bierbrauer in Tangermünde oder der Bürgerverein in Naumburg. Das Buch macht unaufgeregt richtig Lust auf das junge alte Sachsen-Anhalt, Lust aufs Entdecken und Lust aufs Weitererzählen. Davon hätte man zuweilen gern mehr. Geschrieben hat es die Magdeburger Architekturjournalistin und Autorin Cornelia Heller. Professionell ins Bild gesetzt wurden die Städte vom Geraer Architekturfotografen Steffen Spitzner.

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