Kante: In der Zuckerfabrik

Der Untertitel des nach langem Kante-Entzug sehnsüchtig erwarteten Albums lässt erst gar kein Missverständnisse zu: Theatermusik. Und so fasst dieser Tonträger Vertonungen der Hamburger für unterschiedlichste Bühnenstücke zusammen, dem Hauptbetätigungsfeld der Band in den letzten Jahren. Die Inszenierungen von Handke über Brecht bis Voltaire sind dabei so vielfältig wie die dargebotene Musik. Die unterschiedlichen Inspirationen hört man den Songs durchaus an. Das Ergebnis kann man wagemutig nennen, gern aber auch hier und da als irritierend bezeichnen, und das genauso ob einzelner verwendeter verästelter Sprachbilder als auch in Bezug auf die stilistische Umsetzung von brillant bis sperrig, so trifft etwa typischer Kante-Sound auf Jazz und Kammermusik genauso wie auf Schunkelmelodien.