Spinnerei

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Links schräg quer gerade runter rechts hoch ... Ohne nachzudenken als müsste es, als ginge es nicht anders, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Und ... fertig. Sie rennt ins Zentrum ihres Werks und wartet. Selbstverständlich auf Beute. Ich bin weit entfernt davon. Meine Uroma war schon näher dran – Beuteschema hin oder her. Wenn die netzte, lief der Faden auch geradewegs ohne Denkpause. Herrlich versunken schien sie dabei und meist nicht ansprechbar. So konnte sie mir auch nie das Geheimnis des Netzens verraten. Ich bin, wie gesagt, weit entfernt. Knoten gelingt mir dagegen sehr gut. Lange genug über irgendetwas nachgedacht, verheddert sich der Faden von selbst. Und schon zappelt man verklebt im Netz des Herrn oder des Kosmos oder des großen Ganzen oder des www. Je nach Sicht. Auch schön, ein Teil im Spinn des Schicksals zu sein? Wie man`s nimmt. Es isst wie es isst. Und es frisst seine eigenen Kinder. Kanibal lecker. Essenziell in der Speisekammer Gottes, bewegungsunfähig auf die Verzehrung wartend – ein Gedanke, der sofort abgeschüttelt werden möchte. Die Spinne bessert nach. Wenn man sich schnell genug bewegt, kommen die Gedanken eh nicht hinterher. Also hurtig, hurtig würde Uroma sagen und mit flinken Fingern den Faden aufgreifen und weiterspinnen.

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