Auf der Schotterpiste

In seinem Beschluss Radverkehr zu fördern, hatte der Landtag bereits 2016 ein „zuverlässiges Mängelmeldesystem“ für Probleme in Zusammenhang mit Radverkehrsinfrastruktur angeregt. Eine Umsetzung blieb bisher aus. Für Magdeburg hat die ADFC-Regionalgruppe nun Abhilfe geschafft und im April den Radwegmelder veröffentlicht. Im Melder kann seither auf Mängel wie unsichere Verkehrsführung, fehlende Radwege, unbefahrbare Fahrbahnbeläge oder Mangel von Abstellanlagen aufmerksam gemacht werden. Neustes Feature ist das Melden von Ampelkreuzungen, an denen ein Grünpfeil für Radfahrer etabliert werden könnte. Die Möglichkeit des freien Rechtsabbiegens trotz roter Ampel existiert seit Inkrafttreten der neuen StVO Ende April.

Und was passiert mit den Gefahrenstellen, die gemeldet werden? „Wir treffen uns in regelmäßigen Abständen mit Dr. Scheidemann [Beigeordneter u.a. für Verkehr, Anm. d. Redaktion] und tragen die gravierendsten Probleme dort vor“, erzählen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Medien, die den Melder umsetzten. Mit Erfolg. Ein Imbiss in der Raiffeisenstaße beispielsweise hat seinen Außenbereich über den kompletten Fußweg gebaut, sodass Fußgänger auf den Radweg auswichen und für Radfahrer schwerlich benutzbar machten. Dieses Problem landete im Radwegmelder und wenige Tage später waren Fuß- und Radweg an besagter Stelle wieder problemlos benutzbar.  

Als Nebeneffekt hofft der ADFC, dass der Radwegmelder dazu beitragen kann, dass Radverkehr in den Städtegremien einen höheren Stellenwert erlangt: „Die Stadt hat kein festes Budget für den Radverkehr, finanzielle Mittel für den Radverkehr sind meist projektgebunden, dabei gibt es, wie der Radwegmelder zeigt, immer Bedarf an der Radverkehrsinfrastruktur zu arbeiten.“

Zum ADFC Radwegmelder, Wer sich für gern in der AG Medien des ADFC engagieren möchte, kann sich jeden 3. Mittwoch des Monats 18 Uhr in der ADFC Geschäftsstelle melden