Drei neue Museen für Magdeburg

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© Conrad Engelhardt

Es war schon beeidruckend, was sich dieser Tage im Wissenschaftshafen abspielte. Mit einem 300-Tonnen-Schwerlast-Raupenkran wurden zwei über 100 Tonnen schwere Schiffe am nördlichen Hafenrand in Position gebracht. Wobei: Schiffe waren es genau genommen nicht, denn sowohl der 1898 gebaute Taucherschacht II als auch der Eimerkettenbagger „Otter“ samt Kiesschute sind antriebslose Wasserfahrzeuge. Um die Hebeaktion überhaupt durchführen zu können, musste insbesondere der Taucherschacht von 259 t Gesamtgewicht auf 107 t geleichtert werden, heißt Ausbau der Tauchschächte und nahezu des kompletten Innenlebens. Binnen zwei Jahren sollen beiden beide Objekte saniert werden. Das GISE-Team um Projektleiter Jens Kuhn möchte dabei auch die Tauchglocken mittels Hydraulikpressen beweglich machen und die Eimerkette des Otter „wieder zum Rödeln bringen“. Zusammen mit dem seit 2010 auf der Kaimauer aufgebockten Kettendampfer „Gustav Zeuner“ sollen die neuen Giganten dann ab ca. 2020 die historische „Schiffsmeile“ bilden.

Ostalgie-Kabinett zieht nach Magdeburg

Zweites Neumuseum ist das Ostalgie-Kabinett, das von Langenweddingen nach Magdeburg umzieht. Diese Sammlung von Alltagsgegenständen ist eines der größten DDR-Museen seiner Art, für das Initiator Dirk Grüner in der Landeshauptstadt eine attraktive und größere Fläche gefunden hat. Die Eröffnung könnte 2019 sein. 

© Pötzsch

Dommuseum öffnet Ende des Jahres

Das für die Stadtgeschichte Magdeburgs bedeutendste Museum aber wird das Dommuseum Ottonianum werden, das Anfang November 2018 in der ehemaligen Staatsbank eröffnet. Auf 650 qm Ausstellungsfläche werden drei Themenkomplexe des europäischen Mittelalters präsentiert: Kaiser Otto der Große (912–973) und seine Königin Editha (910–946), das Erzbistum Magdeburg und die archäologischen Forschungen in und am Dom. Zu den originalen Ausstellungsobjekten gehören die spektakulären Funde der Grabungen im und um den Dom, darunter der Bleisarg der Königin Editha, mittelmeerische Stoffe aus der Bestattung der Königin Editha, kostbare Beigaben aus den Gräbern der Erzbischöfe Wichmann von Seeburg (1115–1192) und Otto von Hessen (1301–1361), das gemauerte Grab eines Vertrauten Kaiser Ottos aus dem Jahr 963 sowie antik-römische Bauteile von ottonischen Bauten am Domplatz.

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