Ende im Gelände?

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© Sensche

Seit über 15 Jahren ist das „projekt 7“ ein wichtiger Anlaufpunkt für studentisches Leben auf dem Universitäts-Campus. Neben der „Kiste“ ist er einer von zwei studentisch geführten Clubs in Magdeburg. Mit Livemusik, Fachschafts-Parties, als Premierenort für studentische Filmprojekte und Probenort für die studentische Theatergruppe oder das Akademische Orchester hat der „projekt 7“ e.V. den Anbau hinter dem Studentenwerk zu einem der wichtigsten unabhängigen Veranstaltungsorte in Magdeburg entwickelt – ein Aushängeschild für die Universität und die Stadt. Ganz nebenbei hat man in den zurückliegenden Jahren viel in erstklassige Tontechnik investiert.

Aber im „projekt 7“ ist der Wurm drin, und das nicht erst seit heute. Knackpunkt ist die Lüftungsanlage. Weil die nicht leistungsfähig genug wäre, erfolgte eine Absenkung der zulässigen Besucherzahlen pro Veranstaltung auf nur noch 98, in Ausnahmefällen sind 200 zulässig. Zu wenig, um Veranstaltungen kostendeckend durchzuführen und einen Club in Vereinsform zu führen. Als Reaktion auf die seit 2012 geltenden neuen Vorgaben unterschrieb der Verein den Mietvertrag mit dem Studentenwerk seither bloß noch zeitlich befristet auf ein Jahr, mit der Option auf Verlängerung.

Aktuell sieht es so aus, als würde der Verein diese Option aufkündigen und den Club nicht weiterbetreiben. Sie sagen: „Ein Betrieb des „projekt 7“ mit den derzeitigen Auflagen und der seit langem bestehenden Ungewissheit ist nicht mehr möglich.“ Im Klartext: Ende und Aus für das projekt 7 zum Jahresende! Seither tickt die Uhr. Es wäre ein schwer umzukehrender Akt, denn mit dem Auszug verbindet sich auch ein Ausbau der vereinseigenen Technik.

Wegen der verfahrenen Situation besteht zwischen dem Studentenwerk und dem Verein eine gewisse Kommunikationsstörung. Im Studentenwerk wusste man von der sich abzeichnenden Aufkündigung des Vertrages nichts, „auf unsere mehrfachen schriftlichen Anfragen zur Weiterführung hat der Verein nicht reagiert“, stellt dazu Frau Dr. Tomas fest. Ansonsten hält man sich doch nur an die gesetzlichen Vorgaben, was die Beschränkung angeht und möchte keinesfalls als Verhinderer von Kultur dastehen.

Zur Situation hat sich Anfang Dezember auch der Studierendenrat der Universität zu Wort gemeldet. Der Vorwurf: „Die vom Eigentümer der Räumlichkeiten nicht behobenen baurechtlichen Schwierigkeiten der letzten Jahre haben den Verein in eine finanzielle und ideelle Notlage gebracht. Diese drohende Entwicklung können und wollen wir nicht hinnehmen! Die oben genannten Veranstaltungen müssen im „projekt 7“ legal und in wirtschaftlich sinnvoller Größenordnung stattfinden können.“ Der Wunsch des StuRa: „Eine erneute Prüfung der Bausubstanz durch unabhängige Gutachter, die Beauftragung eines rechtlich bindenden Gutachtens, sowie die Stellung eines Antrags auf Abnahme des Gebäudes beim Bauordnungsamt für Veranstaltungen mit mindestens 400 Besuchern.“

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