ESport – Ein Hobby bis ins hohe Alter

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© Konstantin Macke

Auf Spielemessen wie der Gamescom in Köln tummeln sich ausschließlich junge Leute, Videospiele sind was für Teenager. Wer das sagt, kennt Heiner Waldmann nicht. Er ist 80 Jahre alt, Rentner, und kann, wenns um Gaming-Erfahrung geht, so manchen Jungspund an die Wand spielen. Allein mit den Spielen der „Battlefield“-Reihe kommt Heiner auf über 13.700 Stunden. Heiner erinnert sich an die Zeit, als er als Diplomingenieur für Hochfrequenz und Impulstechnik in Radeberg an den ersten elek­tronischen Rechenmaschinen der DDR arbeitete: „Damals gab es den Ausdruck Computer noch gar nicht.“ Er war schon immer an Technologie interessiert und verfolgte aufmerksam, wie Jahrzehnte später die Spielekonsolen und Heim-PCs aufkamen. „Mit der Spielerei ging es etwa 1989 los.“ Seitdem spielt Heiner regelmäßig, im Schnitt jeden Tag mindestens eine Stunde. „Manche Leute rennen in die Oper, andere sammeln Briefmarken, das hier ist mein Hobby.“ Er hat Freude an technischen Spielereien, die mit dem Hobby verbunden sind, in seinem „Spielzimmer“ sind alte PC-Teile ausgestellt. Auch Bilder von ihm auf Messen, beispielsweise mit den Entwicklern der erfolgreichen „Battlefield“-Reihe. Das Spielen halte seine Auffassungsgabe wach, „im Auto sehe ich Dinge oftmals noch vor meinem Sohn.“ Das Hobby hält ihn auch auf dem Boden: „Andere Männer stehen mit Bierdose vorm Kiosk und reden dummes Zeug, dafür bin ich einfach nicht der Typ.“ Das freut auch seine Frau.

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