Grillen im Winter: 5 Tipps für Genuss bei Minusgraden

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Die große Grillzeit liegt für die meisten Deutschen bereits zurück. Wenn die Sonne die letzten Strahlen zur Erde schickt, verschwindet der Grill bei vielen im Gartenhaus oder im Keller. Dabei bietet gerade die kalte Jahreszeit das ideale Ambiente für einen heißen Grill. Allerdings nur, wenn man ein paar Tipps beachtet, die das Grillen im Winter erleichtern.

Grillen erfreut sich in Deutschland noch immer allergrößter Beliebtheit. Das Erlebnis, gemeinsam rohes Fleisch und knackiges Gemüse zuzubereiten, wird von fast zehn Prozent aller Deutschen als beliebteste Freizeitbeschäftigung bezeichnet. Immerhin 350.000 Deutsche grillen sogar mehrmals wöchentlich. Damit liegt die Outdoor-Aktivität noch vor ebenfalls beliebten Hobbys wie Musizieren, Reiten, Konzert-Besuchen oder sogar Fußball spielen. Doch spätestens wenn die Regenintervalle kürzer werden und der Wind über die Terrassen und Balkone pfeift, gerät der Grill und all die schönen Momente des Sommers in Vergessenheit. Das muss jedoch nicht sein. Besonders im Winter lohnt es sich, den Grill noch einmal zu aktivieren und beim Fleischer oder Supermarkt des Vertrauens nach Grillgut zu suchen. Mit diesen fünf Tipps gelingt der Einstieg ins Winter-Grillen mit Leichtigkeit.

Tipp 1: Früher an später denken - Grillkohle saisonal kaufen

Auch wenn Grillkohle in der Hauptsaison aufgrund der großen Nachfrage ein wenig teurer ist, lohnt sich die Anschaffung im Sommer oder Herbst. Der Grund für dieses eigentlich atypische Verhalten ist schnell erklärt: In der Winterzeit räumen gerade Supermärkte den Platz für Grillkohle und schaffen Raum für andere Saison-Artikel. Spätestens wenn der erste Schnee fällt, steht am alten Platz der Grillkohle nur noch Streugut oder Vogelfutter. Aus diesem Grund sollten ambitionierte Griller einen Vorrat anlegen, der Grillgut in der kalten Jahreszeit gart. Wer den Kauf verpasst hat, sollte beim lokalen Baumarkt nachfragen. Häufig haben diese Reste im Lager, die sie mit Dankbarkeit verkaufen. Auch bei der Lagerung bietet der Winter besondere Herausforderungen. Während die Sonne im Sommer kleine Schauer schnell vergessen lässt, ist feuchte Kohle im Winter schlechter einsetzbar. Aus diesem Grund sollte unbedingt auf eine trockene Lagerung geachtet werden. Achtung: Der Keller in der Wohnung oder im Haus sollte vorab auf Feuchtigkeit untersucht werden. Zieht die Feuchtigkeit des Kellers in die Kohle, ist eine spontane Verwendung fast unmöglich.

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Übrigens sollte der Kauf der Grillkohle großzügig ausfallen. Während im Sommer wenig Kohle genügt, um schnell auf Temperatur zu kommen, strahlt der Grill im Winter mehr Wärme ab und verliert demzufolge auch schneller Temperatur. Eine genügend große Menge Grillkohle hilft dabei, den Grill aufzuheizen und eine konstante Grill-Temperatur zu halten. Dies ist vor allem bei Grillgut wichtig, das längere Zeit auf dem Rost verbringt. Im Idealfall nennt der Griller einen Kugelgrill sein Eigen. Dank der Abdeckung halten diese die Temperatur besser und sind ein Garant für kontinuierliche Wärme und Grillergebnisse.

Tipp 2: Gas ist nicht gleich Gas - Worauf es beim Kauf ankommt

Natürlich gibt es nicht nur Grillfreunde, die auf Kohle setzen. Zwar ist Kohle mit 62 Prozent mit großem Abstand der beliebteste Energieträger, wenn es ums Grillen geht, doch auch Elektro- (25 Prozent) und Gasgrills (13 %) besitzen eine genügend große Menge an Anhängern, um als relevant zu gelten. Für Grillfans, die auf Gas setzen, gibt es auch einige Argumente, wobei die Wahl des Gases im Winter von essentieller Bedeutung ist. Unter den Grillfans setzen viele auf den Gasgrill, da dieser mit seiner leichten Handhabung und positiven Aspekten viele Anhänger findet.

Wer noch eine Flasche Butangas unter der Grillfläche stehen hat, sollte diese schnell entleeren oder auf den nächsten Frühling warten. Butangas hat den großen Nachteil, dass es bereits ab Null Grad Celsius von gasförmig zu flüssig wird. Das Resultat: Der Grill geht nicht an, das Essen bleibt roh. Gas-Griller müssen deshalb jedoch nicht auf das Grillen im Winter verzichten.

Ein Umstieg auf Propangas genügt bereits, um auch im Winter von konstanten Temperaturen oberhalb des Rost zu profitieren. Während Butan in den flüssigen Zustand übergeht, kann Propan bis zu einer Temperatur von weniger als -30 Grad Celsius genutzt werden. Da solche Temperaturen in den gemäßigten Regionen Deutschlands nicht zu erwarten sind, steht dem Grillvergnügen nichts mehr im Weg, bis auf die Anschaffung. Propangas benötigt einen sehr hohen Druck. Aus diesem Grund sind Propangas-Flaschen wesentlich schwerer, da sie eine höhere Dichte aufweisen.

Tipp 3: Outdoor für Jedermann - Für genügend Wärme sorgen

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Echtes Grillvergnügen entsteht erst, wenn sich die gesamte Grillmannschaft außerhalb der eigenen vier Wände versammelt, um das besondere Erlebnis zu teilen. Um dies jedoch so angenehm wie möglich zu gestalten, gibt es einige ökologische und weniger ökologische Maßnahmen. Am effektivsten sind Wärmestrahler. Diese werden ebenfalls mit Gas befeuert und erzeugen eine behagliche Wärme, die jedoch sehr punktuell ist. Durch die punktuelle Wärme versammeln sich die Menschen gern eng unter den Strahlern, was gerade beim Winter-Grillen ideal ist. Allerdings mangelt es den Verbrennern zu Teilen an Umweltfreundlichkeit. Dies liegt an der produzierten Menge an Kohlenstoffdioxid (CO2), die während der Wärmeerzeugung entsteht. Aus diesem Grund stehen Wärmestrahler häufig in der Kritik. Was jedoch dabei gern unterschlagen wird: Ja, Wärmestrahler stoßen Kohlenstoffdioxid aus. Jedoch ist die Menge bei einem wöchentlichen Gebrauch so gering, das jede Autofahrt schädlicher für die Umwelt ist. Es gilt: Wer den Heizstrahler bewusst und effektiv einsetzt, muss sich um die Umwelt-Thematik nur wenig Gedanken machen.

Wer dennoch auf der Suche nach einer Alternative ist, greift zur Feuerschale, die gerade im Winter ihre Hochzeit erlebt. Während an lauen Sommerabenden nur selten die Notwendigkeit für eine Feuerschale gegeben ist, spielt der natürliche Wärmespender im Winter seine Stärke aus. Rund um die Schale versammelt sich die Grill-Gesellschaft, während das Holz knisternd für wohlige Temperaturen sorgt.

Tipp 4: Grillgut warm halten - Lösungen für nicht gekannte Problematiken

Auch im Sommer muss das Grillgut warmgehalten werden. Jedoch geht die Wärme langsamer verloren und primär geht es bei der Ablage in einer Pfanne oder Form mit Deckel nur darum, die Wespen nicht an das kostbare Grillgut zu lassen. Im Winter sieht das etwas anders aus. Würste, Steaks, Gemüse und Käse verlieren schnell Wärme, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken. Abhilfe schaffen verschiedene Thermobehälter, die von der Kälte langsamer eingenommen werden oder auch für die Erweiterung konzipierte Warmhalteroste. Besonders empfehlenswert sind Thermoboxen, auch wenn hochwertige Modelle preisintensiv sind. Sie halten die Wärme auch über einen längeren Zeitraum und sind deshalb für „Vielgriller“ die erste Wahl. Günstiger sind Styroporbehälter, die ebenfalls kurzzeitig die Wärme halten können und Zeit überbrücken, bis alle Grillgüter fertig sind. Übrigens: Wer komplett draußen speist, sollte auch die Teller anwärmen. Dies funktioniert beispielsweise über indirekte Hitze des Grills und verhindert, dass warmes Grillgut auf eiskalte Keramik trifft.

Für den Winter empfiehlt sich aufgrund der Kälte-Problematik die Zubereitung kleiner Fleischstücke, um lange Garzeiten zu umgehen.

Tipp 5: Abseits von Bier - Heißgetränke für Eishände

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Abschließend noch ein Hinweis statt eines Tipps. Gerade bei Minusgraden ist der Genuss von eiskaltem Bier weniger ausgeprägt als an heißen Sommertagen. Aus diesem Grund lohnt sich ein Umschwenken auf Heißgetränke. Besonders empfehlenswert sind Glühweine und verschiedene Punschsorten. Diese können sogar mit Früchten aus dem eigenen Garten hergestellt werden und bieten für Gäste und Griller gleichermaßen Gaumenfreuden. Um die Wärme zu konservieren, empfiehlt sich auch bei den Getränken der Einsatz von Thermoflaschen, die übrigens auch für Soßen Verwendung finden können. Wer nicht genügend Thermoflaschen sein Eigen nennt, kann übrigens auf isolierte Kaffeekannen ausweichen, die dank der Schraubmechanik am Verschluss ebenfalls lange die Wärme halten.

Fazit

Grillen im Winter macht Freude und wirft ein völlig neues Licht aufs Grillen. Wer Balkon oder Terrasse gemütlich und warm gestaltet, wird ein Grillerlebnis genießen, das dem sommerlichen Garen in Nichts nachsteht. Besonders mit einer Feuerschale und wohlig-warmen Heißgetränken wird der winterliche Grilltag zum Erlebnis. Einzig die Wärmequelle sollte vorab genau inspiziert und kontrolliert werden, um negative Erfahrungen zu vermeiden.

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