Zum Teufel nochmal

Wenn der Name Faust fällt, denken die meisten sofort an Goethe. „Doch dieser war keineswegs der Erste und schon gar nicht der Einzige, der an dieser Figur sein Vergnügen hatte.“ So haben sich auch Dirk Schmidt und Guido Brose der Thematik angenommen und die Geschichte rund um Faust neu interpretiert. Ihre Leidenschaft für Literatur entstand bereits zu Schulzeiten, in der sie zusammen Gedichte geschrieben haben und Goethes „Faust“ kennenlernten. „Faust war für uns so eine faszinierende und polarisierende Persönlichkeit, dass wir beide uns auch außerhalb der Schule sehr intensiv mit dem Stoff beschäftigten. Das vorhandene Wissen, oder besser Nichtwissen, lässt so viel Raum für Spekulationen“, so Dirk Schmidt. Aus diesem Grund entstand schon damals die Idee, eine eigene Interpretation zu schreiben. „Von da an beschäftigten wir uns mit zwei Dingen: der deutschen Sprache und mit Büchern zum Thema Faust. Wir entdeckten die Schönheit unserer Muttersprache und begannen sie zu lieben.“ Über die Jahre schrieben die Beiden Gedichte und einzelne Passagen für ihre Version des Fauststoffes neben dem alltäglichen Berufsleben. „Unser größter Feind war die Zeit und der eigene kritische Blick. Je weiter eine mögliche Veröffentlichung in die Ferne rückte, desto mehr schwoll unser Stück an.“ Ihr Lesedrama „infaust – Ein Magdeburger Reim-Faust“ ist als Tragikomödie wie ein Theaterstück aufgebaut. „Das Besondere ist die Lesart: man kann es lesen wie einen Roman und rutscht gleichzeitig von Vers zu Vers.“ Wer aufmerksam ist, entdeckt viele Symboliken und Metaphern zu tages- und geschichtspolitischen Ereignissen, aber auch Tipps fürs Alltägliche. „Wir möchten die Art und Weise, wie wir Faust sehen, näherbringen, denn heute wird ehrliche Poesie und mitreißende Lyrik gern übersehen und unterschätzt.“

Hier gibt es das Buch von Dirk Schmidt und Guido Brose zu kaufen.