Made in Magdeburg: Lutz Dittmer füllt eigenen Rotspon ab

Oftmals kennt man die Innovation, die geschichtlichen Fakten und die Rekorde, ohne zu wissen, dass Magdeburger dahinterstecken. Unter dem Motto „made in magdeburg“ stellt der Stadtmarketingverein „Pro Magdeburg“ daher in seiner Sommerserie Errungenschaften, Patente und Produkte, Künstler sowie Sportler vor, die mit der Ottostadt verbunden sind. In mehr als 80 Geschichten erzählen Magdeburger, warum der Titel zugleich als ein Gütesiegel verstanden werden darf. „Große Erfindungen haben ihren Ursprung in Magdeburg, bekannte Künstler kommen aus der Ottostadt, Weltmeister und Olympiasieger trainieren hier und viele Magdeburger Unternehmen sind weltweit unterwegs. Einige der Geschichten wurden bisher erst selten oder sogar noch nie erzählt“, so Stadtmanager Georg Bandarau.

400 Jahre war Magdeburg auch Hansestadt, und an diese Tradition wollte Lutz Dittmer mit seinem Rotwein anknüpfen. „Jahrhundertelang haben die Weingüter im Bordeaux den Wein für die deutsche Hanse hergestellt“, hat er recherchiert. In Fässern kam der Wein in die Elbestadt, hauptsächlich Merlot und Cabernet Sauvignon. Die rote Farbe aus dem Wein geht im Laufe der Zeit auf das Holz der Fässer über. „Das nennt man Rotspon, und der Name erschien mir sehr passend für einen Rotwein“, sagt der Sommelier.

2013 kam ihm die Idee, Magdeburg mit der Weinregion wieder zu verknüpfen. Im Stadtarchiv habe er nach Dokumenten gesucht, die mit dem Wein und der Hanse zu tun hatten, darunter auch ein Bild von einem Schiff, das mit Weinfässern beladen war. Schließlich setzte er sich mit einem Weingut im Bordeaux in Verbindung und die Idee, die Tradition des französischen Weins in Magdeburg wiederzubeleben, war besiegelt. Der klassische Rotwein ist laut Dittmer sehr weich und passt zu herzhaften Fleischgerichten. Das Warenzeichen hat er eintragen lassen, um seinen Wein vor Nachahmern zu schützen. „Wir füllen einen echten Rotspon ab, da darf nicht einfach ein Landwein in die Flasche. Merlot und Sauvignon sind drin, und er reift ein ganzes Jahr im Eichenfass“.  

Der Rotspon wird über den Tourismus und die Magdeburger in die Welt getragen, Privatpersonen und Firmen gehören zu Lutz Dittmers Stammkunden in seinem Ottersleber Weinhandel. „Ich bin stolz darauf, dass ich diese Idee tatsächlich umgesetzt habe“, sagt Sommelier Dittmer. Die Liebe zu gutem, mediterranem Essen und den edlen Tropfen haben ihm schon seine Eltern durch Aufenthalte in Frankreich mitgegeben. Mit Freude sieht er die Entwicklung in der Gesellschaft hin zum Wein: „Das Feinschmeckertum nimmt wieder zu, immer mehr Leute legen Wert auf gutes Essen und den entsprechenden Wein dazu.“

Die Bewerbung der Landeshauptstadt um den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2025 sieht Lutz Dittmer mit Begeisterung. „Es ist einfach Wahnsinn, was sich alles tut in Magdeburg. Na klar wird überall gebaut, aber das heißt auch, dass sich viel entwickelt in der Stadt [...].“ 2020 steht das 500-jährige Jubiläum der Fertigstellung des Doms an. Dittmer dazu: „Es könnte schon sein, dass wir da in Sachen Wein etwas in petto haben.“

Zur Ausstellung „made in magdeburg“,  ab 16. September 2019, Allee-Center, www.made-in-magdeburg.com