Warum tanzt ein Magdeburger im Tütü?

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© Andreas Schulz/Lost Places Magdeburg

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Ein Suchbild, ein Motiv der Kontraste. Inmitten einer maroden Halle steht ein nackter Mann im Tutu. Er ist kein Balletttänzer, sondern nennt sich „der bärtige Buddha“. Doch wer steckt dahinter? Andy Schellin hat uns aufgeklärt. Vorbild für die Fotoserie war der Amerikaner Bob Carey, der für seine krebskranke Frau um die Welt flog und sich in einem rosa-Ballettröckchen ablichten ließ. Andy, der in seiner Freizeit schon öfter als Handwerker, Weihnachtsmann oder Model für Subkultur vor der Kamera stand und als Barkeeper in der Factory mixt, hatte auch Lust auf Likes. Er wollte auffallen und eine Message verbreiten. „Als erstes habe ich mir selber Mut bewiesen. Zweitens mache ich das, um zu zeigen, dass man sich nicht verstecken braucht. Es soll andere ermutigen, sich so zu präsentieren wie man ist. Ich finde das Netz ist überflutet von halbnackten Frauen und durchtrainierten Hochglanzmännerbodys. So unterscheide ich mich von denen und bin etwas Besonderes.“ Auffällig ist dabei natürlich sein Bart und bei dem Thema wird auch er eitel. „Durch den Bart habe ich mehr Selbstbewusstsein erlangt. Ich benutze für die Pflege das volle Programm – Bartöl, Bartbalsam, Shampoo oder Bartpomade. Im Subkultur oder beim Barberholics-Friseur gibt es die besten Produkte. Ich stehe auf fruchtige Noten.“ Zudem wird alle zwei Wochen gestutzt und der 27-Jährige mag es, wenn er Komplimente für seine Haarpracht bekommt. Likes gab es auch für sein Foto mit Stinkefinger aus der Balletttänzer-Serie, negative Reaktionen bisher nicht. Mut wird im Netz also belohnt. Natürlich geht ein Teil der Lorbeeren auch an den Fotografen, in diesem Fall Andreas Schulz von Lost Places. Wie Andys Verwandlung als Balletttänzer im realen Leben ankommt, will er demnächst austesten. Geplant ist, mitten in der City am Allee-Center zu posieren.

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