Haarige Typen - mein Bart & Ich

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© M. Piekacz

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Der Pilger

„Mein Bart wächst halt wie er wächst, ich kämme ihn wie ich will.“ Kevin Schulz‘ Bart ist genauso lässig wie er selbst. Immer zum Barbier zu gehen, ist eben eine Kostenfrage. Der Mediengestalter bestritt den Jakobsweg 2014 und trägt seitdem Bart. „Ich bin mit 3-Tage-Bart gestartet, und konnte mich nicht rasieren.“ Lieblingsbarttyp: Wikingerbart, aber „Wer will schon Essensreste im Bart?!“ Gar nicht gefiel ihm, dass er für seine Rolle im Stück „Faust“ den Bart abrasieren musste. 


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Der Räuber

Rötliche Bärte sieht man eher selten. Graeme Salt, Sänger von Berlin Syndrome, ist in der Stadt dafür bekannt, wollte sich vor 9 Jahren damit von der Masse abheben und bekommt oft Komplimente. Bartvorbild ist Kristofer Hivju, bekannt aus „Game of Thrones“, „nur wegen der ähnlichen Bartfarbe“. Klar hat auch der Engländer mal Probleme mit der Gesichtsbehaarung, „beim Suppe essen“, würde ohne sie jedoch „frieren und in Bars nach meinem Ausweis gefragt werden.“


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Der Kaiser-Otto-Bartträger

Frauen sind der Grund, warum Burkhard Hofmann seit 1971 Bartträger ist. „Sie waren mit meiner Rasur nicht zufrieden, da hab ich gesagt, ich lass mir jetzt einen Bart wachsen.“ Ohne diese Entscheidung, wäre er 2014 wohl kaum vom Friseurmuseum zum Kaiser-Otto-Bartträger gekürt worden. Allerdings nimmt er sich am Bart des ehemaligen Kaisers kein Vorbild „ich mach das so, wie ich das will.“ Damit sein Gesichtshaar auch so gelingt, frisiert er seinen Bart selbst.


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Der Adrette

„Als ich nach einer OP aussah, als sei mir ein Dachs ins Gesicht gesprungen, fand ich einen Bart als Gegengewicht zum dünner werdenden Haupthaar hervorragend.“ Subkultur-Inhaber Dirk Klocke ließ sich 2016 vom Bartspezialisten einen neuen Look verpassen und ist seitdem überzeugter Bartträger. „Ohne Bart wüsste ich gar nicht mehr wohin mit meinen Fingern während einer Konversation.“ Bartpflegeprodukte, die er anbietet, hat er selbst getestet und empfiehlt Öle, Balsame, Seife mit männlichen Noten von Mr. Bear. So wird „mit Bürste, Öl und Bartwichse aus dem Buschwerk ein adretter englischer Rasen.“ 


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Der Kokosöl-Fan

Mit seinem Shooting, ausschließlich im Tütü, bewies er viel Mut: Bartmodel Andy Schellin. Seit vier Jahren trägt und liebt er seinen Vollbart, fühle sich ohne ihn wie „ein 1,90 Meter großer 12-Jähriger“. Lieblingspflegeprodukt ist Kokosöl - „kann man zum Braten oder für den Bart nehmen“. Wenn er sich nicht von den Barberholics frisieren lässt, investiert er pro Woche 140 Minuten ins Bartstyling. 


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Der Selfmademan

Fritz Meinecke ist immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Dazu hat sich der erfolgreiche YouTuber seinen Geländewagen ausgebaut, mit dem er durch die Welt reist und seine Überlebensfähigkeiten in der Natur beweist. Eitelkeit und Outdoorleben passen nicht zusammen; so ist sein Stylingaufwand für den Bart mit sieben Minuten pro Woche gering. Im Gepäck hat er immer eine Bürste und schneidet seinen Bart selbst. Seit 10 Jahren gehört der zu seinem Look, „weil ich es männlich finde und die Optik mag. Ohne meinen Bart wäre ich ein kleiner Junge oder eine Frau.“


© M. Piekacz

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Der Kultivierte

6,2 Minuten braucht Norbert Pohlmann für Bartpflege in der Woche. Hilfsmittel sind dabei nur Schere und Spiegel. Daher ist sein Barbier oft „eher sprachlos“ über seinen Look, aber Pohlmann hat eben wenig Zeit. Das Forum Gestaltung hat er als feste Adresse ambitionierter Kunst- und Kulturprojekte etabliert. Bart trägt er seit 40 Jahren aufgrund „einer zum Schönheitsideal umgedeuteten gewissen morgendlichen Faulheit.“


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Der Rocker

Frank Endert kennen die Magdeburger nur als „Ente“ und wenn er nicht gerade seine Eventagentur hier vor Ort leitet, ist er mit verschiedensten Bands „on the road“. Er ist auch optisch der Inbegriff eines Rockers und würde sich niemals vom geliebten Bart trennen. Außerdem ist ihm „rasieren zu aufwendig“. Einmal im Monat geht es zum Bart stutzen und der Kamm ist immer dabei. Auf Frauen wirkt er mit seiner Gesichtsbehaarung „alt, grau und interessant!“


© M. Piekacz

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Der Feingeist

Niemand geringeres als Salvador Dali ist Vorbild für Erik Scherenbergs Bart, in den er täglich 5 Minuten investiert. Sein Shooting, fand bei Soultunes statt „einem von Magdeburgs Schlüsselorten für Musikliebhaber und Künstler.“ Eigentlich wollte Erik, der sich im Musikkombinat engagiert, nur testen, ob ihm so ein Bart stehen würde, jetzt ist ein Leben ohne nicht mehr vorstellbar. Die Begeisterung für seinen Bart teilt auch sein Barbier: „Er findet den Bart klasse und freut sich immer wieder aufs neue darüber.“


© H. Goerges

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Der Fotograf

„Darf ich mal anfassen?“ fragen die Ladys des Öfteren, aber Matthias Piekacz bleibt entspannt. Sein Bart ist nach mehrmaligem Scheitern seit 2011 in dieser Wunschform und der Musikfan ist stolz drauf. Er ist inzwischen sein Markenzeichen und würde sich ohne ihn „optisch 10 Jahre jünger“ fühlen. Die Idee, die Magdeburger Bartträger in ihrem gewohnten Umfeld zu „shooten“, kam von ihm. Naheliegend, dass er die Factory gewählt hat „ein Ort, an dem ich mit Konzertfotos angefangen und inzwischen schon viele 1000 Fotos gemacht habe.“

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