Bewusstsein schaffen

Die ehrenamtliche Gruppe Herzschlag macht mit ihrem jährlichen „Walk of Freedom“ auf das Problem Menschenhandel in Deutschland und der Welt aufmerksam

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In schwarze Kleidung und Schweigen gehüllt liefen sie durch die Stadt. Ein Zug von gut 60 Menschen mit roten, gelben und schwarzen Schildern. Wer diese Veranstaltung letzten Herbst in der Innenstadt gesehen hat, wurde nicht etwa Zeuge eines sonderbaren Kults, sondern eines „Walk of Freedom“. Ein Marsch, der auf das wenig angesprochene Thema Menschenhandel aufmerksam machen und denen ein Gesicht geben soll, die nicht für sich selbst sprechen können. Initiiert wurde das Ganze von einer kleinen bunt gemischten Gruppe junger Menschen namens „Herzschlag“, die das Projekt aus anderen Städten mitgebracht und zu ihrem persönlichen Anliegen gemacht hat. Eine von ihnen, Annika Riewesell, begegnete durch ein Praktikum beim Bündnis „Gemeinsam gegen Menschenhandel“ in Berlin selbst Opfern von Menschenhandel. Gerade sexuelle Ausbeutung ist in Deutschland ein großes und doch wenig beachtetes Problem. Das Ziel von „Herzschlag“ ist es, die Leute für Missstände zu sensibilisieren. Als Teil des Netzwerkes „Gemeinsam gegen Menschenhandel“ setzen sie sich für mehr Aufklärung an Schulen, bei der Polizei oder auch bei Richtern ein. Dabei wollen sie verstärkte Fahndung nach Zwangsprostitution und weniger Abschiebung der Opfer erreichen. Ihre „Walks of Freedom” sind jetzt schon Aufmerksamkeitsmagneten und daher ist es nur logisch, dass „Herzschlag“ dieses Jahr für den Deutschen Jugend-Engagement-Preis nominiert sind, dem höchsten Preis für ehrenamtlichen Einsatz.

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