Neustadt: Blaubeeren auf dem Feld ernten

Es ist das vielleicht am sichtbarsten markierte Grundstück Magdeburgs. 150 Meter hoch ragt der DVBT-Gittermast nördlich des Wissenschaftshafens in den Himmel. Die Wiesenfläche darunter lag lange Zeit brach, bis 2009 Eckhard Schwanholt nach Magdeburg kam. Eigentlich stammt er von der niedersächsischen Waterkant, das friesische Platt schwingt in seinen Sätzen deutlich mit. Schwanholt ist ein Selfmademann, wie er im Buche steht: Gebräuntes, wettergegerbtes Gesicht, schlanke Figur, die Zähigkeit ist ihm anzusehen. Sein Geld verdient er als Baumkletterer, dabei feiert er in wenigen Tagen seinen 60. Geburtstag. Das Alter ist für Schwanholt nur eine Zahl, wie zum Beweis macht er ein paar Liegestütze, bei denen er zwischendurch in die Hände klatscht.

Nach Sachsen-Anhalt kam er, weil er nahe Zerbst zunächst einen landwirtschaftlichen Betrieb übernahm. Hier hat er auch mit dem Blaubeerzüchten begonnen. Auf der Wiese unter dem Funkturm stehen gut 400 Kübel mit seinen Blaubeersträuchern, sämtliche dicke amerikanische Sorten. „Der Bördeboden wäre viel zu fett für die Sträucher, sie brauchen durchlässigen Boden, eine Mischung mit viel Sägespänen und Sand.“ Nur mit dem Marketing hat er es nicht so. Ganz still hängt am schmalen Weg, der vom Wissenschaftshafen Richtung Herrenkrugsteg führt ein kleines Schild: „Eckhards Blaubeerfeld“ Irgendwann, wenn es mal mit dem Baumpflegejob nicht mehr so geht, möchte er von den Blaubeeren leben können. Jetzt, Anfang Juli, hängen seine Sträucher voll, in diesem Jahr ist durch das sehr warme Frühjahr alles um gut zwei Wochen nach vorn verschoben.

Blaubeeren Pflücken auf Eckhards Blaubeerfeld, immer samstags 10-18 Uhr