Analphabetismus: Filmprojekt will mit Tabuthema an die Öffentlichkeit

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Wieder ist es passiert. Ina hat alle Buchstaben verdreht und dann fehlten auch noch alle Kommas. Sie gehört zu den 13 Millionen Deutschen, die nicht fehlerfrei schreiben können. Und das ist gerade einmal die erste Stufe von Analphabetismus. „Eine erschreckende Zahl“, sagt Theaterpädagoge Marcus Kahloff. Die Geschichten dahinter will er gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen ausgraben und davon in einem Film erzählen, um endlich das Tabuthema an die Öffentlichkeit zu tragen.

Wie ist es zum Beispiel, als Mutter mit Rechtschreibschwäche das eigene Kind bei den Deutschaufgaben zu unterstützen oder als Straßenbahnfahrerin alle Haltestellen auswendig zu können, um nicht nachlesen zu müssen. Einen Plot gibt es für den Film schon, allerdings hält sich Marcus offen, daran gemeinsam mit seiner Gruppe zu feilen. „Wenn sie eine Idee haben, bin ich sofort dabei, etwas zu verändern.“  Nun kommt es auf die Geschichten an, die Schwelle ist für die Betroffenen natürlich hoch. „Man kann auch vor und hinter der Kamera mitmachen, egal ob Erwachsener oder Jugendlicher.“ Es ist bereits das zweite Projekt dieser Art, bei dem Kahloff gemeinsam mit sozial benachteiligten Jugendlichen an einem zentralen Thema für einen Film arbeitet. Im vergangenen Jahr entwickelte er mit Jugendlichen und unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen einen Film zum Thema „Heimat“ und wurde dafür mit dem Integrationspreis 2017 ausgezeichnet.

Informationen zum Projekt: 28.6., 17 Uhr Volkshochschule Magdeburg, Kontakt Marcus Kahloff: 017640248506 

Volkshochschule

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Montag: 13 - 16 Uhr Dienstag: 10 - 12 Uhr, 13 - 17.30 Uhr Donnerstag: 13 - 17.30 Uhr

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