Das Geld liegt auf der Straße

Vor zwei Jahren hat Dirk Wolf das lokale Cash-Back-System Heimatsponsor ins Leben gerufen, um auf diesem Wege dem Vereinswesen in der Stadt Impulse zu geben. Zeit für eine kleine Zwischenbilanz.

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© Engelhardt

Der Auslöser war die leere Klassenkasse seiner Tochter. Die üblichen Wege der Sponsorensuche, also Familien oder Unternehmen unterstützend um Geld zu bitten, schienen Dirk Wolf damals nicht naheliegend. Stattdessen setzte er sich hin und entwickelte die Idee eines regionalen Cash-Back-Systems, bei dem letztendlich viele partizipieren und bei dem am Ende viele gewinnen. Im Herbst 2019 war der „Heimatsponsor“ geboren – und das Stadtmagazin DATEs stieg sehr früh als Medienpartner mit ein. „Es ist ein Konzept, bei dem nicht nur einer gibt und der andere nimmt“, bringt es Wolf auf den Punkt. Im Gegenteil: Der Kunde kauft beim lokalen Händler und dieser zahlt eine prozentuale Spende an den Lieblingsverein des Kunden. Ein lokaler Wirtschaftskreis.

Wie ist die Bilanz nach zwei Jahren? „Das System funktioniert. Über 300 Vereine beteiligen sich“, sagt Wolf, „Deren Scoring kann man direkt auf unserer Website miteinander vergleichen“. Aber er musste auch lernen, dass der Faktor Mensch in seinem System eine schwierig zu kalkulierende Größe ist. „Es könnte noch viel mehr genutzt werden.“ Der Mensch braucht offenbar ein Warum?, irratio­nales Handeln nicht ausgeschlossen: „Manche machen es sich doch tatsächlich einfach, rufen an und wollen direkt 1000 Euro von uns haben,“ sagt er. Das funktioniert natürlich nicht. Und eine Schule hatte lieber ein Call-Center bezahlt, damit dieses bei lokalen Unternehmen Sponsorengeld akquiriert. Tatsächlich hat Dirk Wolf mit vielen Vereinen und Schulen zusammengesessen, ihnen das System erklärt. Stets gab es große Begeisterung, das System wurde verstanden. Daran also liegt es seiner Ansicht nach nicht, eher geht es darum, dass der Einzelne im entscheidenden Moment daran denkt: Und der ist beim eigenen Einkauf an der Ladenkasse. Vorausgesetzt natürlich, der Händler nimmt am System teil. Viele Magdeburger Unternehmen tun das, in den großen Centern geben alle Läden gar fix 10% Cashback, den dort ausgereichten QR-Code des Heimatsponsors scannt man einfach mit dem Handy und wählt den bevorzugten Verein aus der Liste. Da können sich einzelne Cent- und Euro-Beträge über ein Jahr ordentlich zusammenaddieren. „Jeder Verein hat es so selbst in der Hand, wieviel Geld er in die Kasse bekommt“, resümiert Wolf. Vielleicht liegt es auch an der Ansprache der Menschen. „Ich wünschte mir, dass auch die Händler das an der Kasse noch deutlicher herausstellen, dieses sympathische ‚Danke für ihren lokalen Einkauf‘.“

Mehr Informationen über den Heimatsponsor gibt es hier

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