Der Rausch der Weite

by

© Pierre Liebert

Das Fernweh packt uns doch irgendwann alle im Alltag. Alle Sorgen und Probleme hinter sich lassen und einfach aussteigen. Die einen suchen ihre Erfüllung auf dem Jakobsweg, andere steigen auf ihr Pferd gen Salzburg. Der Magdeburger Pierre Liebert wollte einen beruflichen Neuanfang, hat sich vergangenen Oktober allerdings erst einmal in den Flieger nach Argentinien gesetzt – mit im Gepäck: sein Fahrrad. Das Ziel: Südamerika.

Von der Börde nach Südamerika

Faszination Fahrrad – sie begleitet den Magdeburger schon seit mehr als 30 Jahren, auch durch die Friedensfahrt und

die Tour de France. „Dadurch inspiriert fuhr ich als Kind auf dem Klapprad durch die Börde“, sagt Liebert. Mit Anfang 20 folgten längere Touren durch Europa. Nun ist der Fahrradbegeisterte seit fast einem halben Jahr mit dem Fahrrad von Argentinien nach Chile unterwegs. „Über mein Traumziel Patagonien begann ich mich näher mit Chile und Argentinien zu beschäftigen.“ Lange Vorbereitungszeit gönnte er sich nicht. Die Erfahrung hat Pierre. Sowohl alpine Kälte der Bergen als auch das subtropische Klima in Israel kennt er.

Weihnachten auf dem südamerikanischen Kontinent

Mittlerweile hat er knapp 7000 Kilometer von Buenos Aires über Puerto Montt bis hin zur nördlich gelegenen Stadt La Serena hinter sich gelassen. Allein war er dennoch selten – auf dem rund 1350 Kilometer langen Carretera Austral sah er die Fjord-Landschaft vom Pumalín-Park vorbeirauschen, zeltete gemeinsam mit anderen Radlern aus Frankreich, Niederlande, Deutschland und Japan und lernte den widerspenstigen Regen als ungemütlichen patagonischen Begleiter kennen. Weihnachten feierte er zu siebt auf dem südamerikanischen Kontinent und lauschte den unterschiedlichen Geschichten seiner Begleiter – auch einem Japaner, der seit drei Jahren mit seinem Rad rund um die Welt unterwegs ist.

Seine berufliche Geschichte will Pierre Liebert „nach tollen Jahren im Vorderhaus, den Freien Kammerspielen und im Schauspielhaus“  anders fortschreiben. Nach seiner Rückkehr will er vielleicht eine eigene Wildnisschule gründen.

Auf Facebook dokumentiert er seine Reise: Tour Argentinien/Chile

Back to topbutton