Die Nixe und der Fischer - Ines Lacroix und Matti Engel

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© Engelhardt

Sie hat Charme, die kriegsbeschädigte alte Villa auf dem Werder. Mit ihrem hier etablierten Theater an der Angel haben es Matti Engel und Ines Lacroix bewiesen: nicht subventionierte Privatbühnen können unter besonderen Bedingungen bestehen. Dabei hatte alles viel kleiner angefangen. Damals, in den wilden Wendejahren, fand das Duo Lacroix/Engel als Puppenspieler am Städtischen Puppentheater zusammen. Parallel zum Fest­engagement zogen sie als Duo tourend durchs Land, machten selbst in Spanien, Italien und Österreich Station. Eben wie ein kleines Tourneetheater. Die Inspiration für den Namen gab eine selbstgebastelte Postkarte – sie als Nixe und er als Fischer an der Elbe.

Der Sprung in die totale Freiberuflichkeit war nicht ganz freiwillig und den Umstrukturierungen am Puppentheater in jenen Jahren geschuldet. So war es ein Wagnis ohne rechte Alternative. Anfangs war die Stadt selbst die Bühne, Auftrieb gab das umfeierte (und bis heute gespielte) Stück „TramArt“, eine Zeitreise in einer historischen Straßenbahn. Stets hatten sie eine eigene Spielstätte im Kopf. Es war ein Wink des Schicksals, dass sie im Herbst 2001 zu der Villa fanden – oder war es umgekehrt? So oder so: Hinter der fröhlichen Fassade und dem Publikumserfolg ist freies Theater ein Job, der vollen Einsatz erfordert. Um das 25 Jahre durchzuhalten, braucht es Menschen, die aus besonderem Holz geschnitzt sind – und einen Angler auf dem Dach haben. 

Theater an der Angel, Zollstraße 1, www.theater-an-der-angel.de 

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