Sommers Sehnsucht

Mit seiner CD „Sehnsucht ist auch nur ein Trieb“ legt Liedermacher Eddie Weimann in den dunkelsten Zeiten ein Lebensmut verbreitendes und zugleich wehmütiges Album vor.

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© Tommy Eickhorst

Der Mann hat bereits eine lange Karriere hinter sich. Alles begann in den 1980ern, also Eddie Weimann im Duo mit Henning Netzold spielte und u.a. den Lyriker Heinz Kahlau vertonte, später war er zusammen mit Martin Rühmann und Tilo Scholz Mitbegründer von „Stadtgeflüster“. Fast hätte es für die „Berufs-Pappe“ gereicht, aber da kam 1989 schon die Wende und mit ihr der Zusammenbruch des DDR-Kulturbetriebes. Im neuen Deutschland wurde es dann doch die klassische Bankerkarriere, aber die Musik hat ihn Jahre später wieder eingeholt. Seit 2010 ist er in verschiedenen Projekten mit anderen, spielt mit Jörg Ratai, ebenso wie er es mit dem unvergessenen Poeten Ludwig Schumann getan hat. Erst in diesem Jahr startete er mit Ilka Hein das Projekt „Wilde Weiblichkeit“, ein literarisches Programm, das romantische Lyrik u.a. von Eva Strittmatter oder Annette von Droste-Hülshoff mit Weimanns poetischen Liebesliedern kombiniert.

Nun legt er zusammen mit Oliver Vogt seine neue CD vor und die trägt nicht zufällig den Namen eines Songs. Hinter „Sehnsucht ist auch nur ein Trieb“ verbirgt sich eine Auswahl deutschsprachiger Liebeslieder. In denen breitet Weimann sein Leben und immer wieder seine Seele aus, er singt über „Suchen, Finden, Ankommen, Zweifeln, Verirren, Vergleichen, Flüchten & Verzeihen“ und zeigt seine weichen Seiten. Oliver Vogt hat die Songs arrangiert, über Weimanns Gitarre hinaus individuell instrumentiert, ihnen ein wenig Dampf gegeben. Aber über allem liegt Weimanns wehmütige Stimme, passend zur aktuellen wehmütigen Zeit: „ … Ich atme tief ein und rieche die Zeit und merk‘ wie vergänglich wir sind“. Schön!

Album "Sehnsucht ist auch nur ein Trieb" via Tari Taro Music, www.eddie-weimann.de

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