Dieses Gefühl, gesehen zu werden

Einst war sie selbst eine Geflüchtete, heute kümmert sie sich um Migrantinnen. Ende August wurde Soniya Frotan zur Ehrenbotschafterin für Kultur des Landes berufen.

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© B. Heyder

Soniya Frotan ist eine Macherin. Wenn sie über ihre Projekte spricht, merkt man schnell: Hier redet eine, der ihre Arbeit am Herzen liegt. Dabei wirkt nichts aufgesetzt, alles ist authentisch, auch, weil Frotan genau weiß, wovon sie spricht, wenn sie sich etwa mittwochs mit den Mitgliedern ihres Vereins „Afghanische Frauen Schönebeck“ trifft, um Deutschkurse zu geben, Unterlagen auszufüllen oder als Übersetzerin zu unterstützen. Denn Soniya Frotan ist selbst 1990 aus Afghanistan geflüchtet. Zwischenzeitlich war sie fünf Jahre in Amerika, seit 2012 lebt sie in Magdeburg. Es ist ein bewegtes Leben, das die 42-jährige auch in ihre Projekte trägt. Dabei liegen der selbstbewussten Frau, die als Sprachmittlerin für das LAMSA Landesnetzwerk tätig ist, vor allem Migrantinnen am Herzen. „Es geht mir um Empowerment, also Frauen stark zu machen.“ Als Grundgedanke zieht er sich durch all ihre engagierten Projekte. Seit 2018 ist sie Vorsitzende des Interkulturellen Frauennetzwerkes (IFNIS), organisiert die Veranstaltungsreihe „IFNIS empowert die Frauen“, in dem Migrantinnen an Workshops zu Themen wie Ersthilfe bei Kindern für Mütter, Rassismus und Klassizismus teilnehmen können. Für ihr jahrelanges Engagement wurde Soniya Frotan jetzt als Ehrenbotschafterin für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt berufen. Die Auszeichnung bedeutet ihr viel: „Ich hatte das Gefühl, gesehen zu werden.“ Und sie fühlt sich angetrieben: „Mein großes Ziel ist es, auch Frauen im Ausland mit Projekten zu unterstützen.“ 

IFNIS e.V., Schellingstr. 3-4, E-Mail: Ifnisev@gmail.com Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V.

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