Eine Einzelkämpferin

Als parteilose Kandidatin möchte Franka Kretschmer den Einzug in den Bundestag schaffen.

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© Franka Kretschmer

Am 26. September werden alle wahlberechtigten Bundesbürger wieder zur Wahlurne gebeten. Gesucht werden dann die Abgeordneten des 20. Deutschen Bundestages. Meist spielen bei der Sitzplatzvergabe nur die großen Parteien mit. Und das, obwohl von den 53 zur Wahl zugelassenen Parteien 46 Kleinstparteien sind und auch parteiunabhängige Kandidaten sich zur Wahl aufstellen lassen können.

Genau das hat Franka Kretschmer gemacht. Die gebürtige Altmärkerin tritt für den Wahlkreis 69, zu dem auch Magdeburg gehört, als unabhängige Kandidatin an. Kretschmer ist eine von acht Engagierten, von der Initiative „Brand New Bundestag“, die nach amerikanischem Vorbild erreichen möchte, dass progressivere und fortschrittlichere Politik im deutschen Oberhaus Einzug hält.

Dass sich Kretschmer nun den Weg in den Bundestag zutraut, ist nicht weit hergeholt. Schon in ihrer Schulzeit engagierte sie sich mit kleinen Projekten und auch die Arbeit ihrer Eltern mit Heimkindern prägte sie. Auch der Klimaschutz war schon früh in Franka Kretschmers Leben ein Thema. 2000 entschied sie sich daher für ein Umwelt- und Energietechnikstudium an der Otto-von-Guericke-Universität und in dem schließlich auch die Erkenntnis wuchs, dass die „aktuelle Art unserer Demokratie nicht ausreichend für unsere Probleme ist.“ Sie ist der festen Überzeugung, dass „in den nächsten zehn Jahren über unsere Zukunft entschieden wird“ und das nicht ohne die Mithilfe aller passieren darf. Daher sollen der politische Diskurs und auch die Politik selbst erlebbarer gemacht werden. Wie das gehen kann, hat Franka Kretschmer mit ihrem Team und der Initiative „Selbst handeln“ in Olven­stedt gezeigt. Ein Engagement rein auf landespolitischer Ebene kam für Franka Kretschmer nicht infrage: „Da kann man nicht ausreichend Einfluss nehmen. Ich möchte viel mehr ein Bindeglied zwischen ‚denen da oben‘ und Kommunen sein.“ Genausowenig konnte sich die Ingenieurin mit der Mitgliedschaft in einer Partei anfreunden. Zu viele „innerparteiliche Kämpfe sind kein gutes Zeichen, erst recht nicht in der aktuell verkommenen politischen Kommunikation, die ausschließlich mit Headlines arbeitet“, begründet sie ihre Entscheidung. Franka Kretschmer ist äußerst optimistisch, dass es für sie mit einem Sitz in den Bundestag klappt und betont immer „es wäre doch geil, wenn wir Geschichte schreiben!“ Ihr Einzug wäre gerade deshalb so historisch, weil zuletzt 1949, also bei der ersten deutschen Bundestagswahl überhaupt ein parteifreier Kandidat den Sprung ins Oberhaus schaffte.

Hier geht es zur Homepage von Dr. Franka Kretschmer

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