Flaschenpost aus Buckau

Wenige Künstler sind im öffentlichen Raum so präsent wie Max Grimm. Gerade hat er in „seinem“ alten Buckauer Kiez eine weitere Hausfassade gestaltet.

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© Engelhardt

Da schlagen die Wellen hoch auf der Wand vom Haus Coquistraße. Mittendrin tummelt sich ein fröhlicher Wal, eine Blume in die Luft blasend und über allem schwebt eine rätselhafte Flaschenpost. Überbordende Fantasie ist Methode auf den Bildern von Max Grimm und immer öfter benutzt er dafür kein Leinen, sondern die Wand eines Hauses.  

Angefangen hat alles 2010, als er am AMO auf einer Trafostation der SWM seinen Flaschengeist Dom Casmurro und andere Figuren verewigte. Andere Aufträge folgten. So hat er über die letzten Jahre gut zehn Hausfassaden gestaltet. Der Stadtteil Buckau, dort wo in der alten Zoohandlung am Engpass über Jahre sein Atelier war, hat es ihm besonders angetan. An der Schönebecker Straße etwa erstreckt sich über eine mehr als 100 Meter lange Hausfront eines seiner Bilder. Fische kommen dort auch vor, sie werden bei ihm manchmal zu Anglern, fangen den Mond mit langer, roter Zunge ein oder schauen sich neugierig in Wohnungen um. Oft scheint es, als würden die Bilder Geschichten erzählen, wenn die Figuren die Köpfe zusammenstecken, mit großen Augen auf die Betrachter blicken oder sie verträumt schließen und man ihre Gedanken an den Details in ihrem Umfeld erraten könnte. Einen anderen, tieferen Sinn haben seine Wandbilder darüber hinaus: Private wie gewerbliche Kunden möchten mit der phantasievollen Gestaltung verhindern, dass ihre Fassaden auf schnöde Weise von Graffitisprühern getagged werden.

Hier geht es zur Website von Max Grimm

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