Gegen die alten Tabus

Das Start-Up Periodically von Katharina Weißig und Corvin Groß mit seinem Tampon-Spender ist dabei, die Welt zu erobern und bekam dafür gerade einen Start-Up-Preis.

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© Periodically

 „In der Uni habe ich meine Menstruation bekommen ohne Tampons dabei zu haben.“ Jene unangenehme Situation, die Katharina Weißig schildert, kennen einer Studie zufolge mehr als 85% aller Frauen. Aber warum ist Toilettenpapier auf öffentlichen WCs selbstverständlich, Menstruationsprodukte jedoch nicht? Diese Frage sollte Weißig und ihren Kommilitonen Corvin Groß nicht mehr loslassen. Die Medizinstudenten machten es sich zum Ziel, Periodenprodukte in öffentlichen Toiletten zu etablieren. So entwickelten sie im letzten Jahr den ersten kostenfreien Periodenproduktspender – in ihrem Wohnzimmer und mit gerade einmal 400 Euro Startkapital. Ihr fertiges Produkt fasst 140 Tampons und 50 Binden, ist made in Germany und wird klimaneutral verschickt. Die anfängliche Investition hat sich gelohnt: schnell verbreitet sich der Spender in hunderten Städten, Schulen und Hochschulen, darunter natürlich die medizinische Fakultät der OVGU. Ihr Start-Up Periodically macht mittlerweile Umsätze im siebenstelligen Bereich. Zuletzt wurden sie außerdem mit dem „Public Value Award“  für gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. Ein weiteres Ziel der beiden Weltverbesserer ist es, die Periode aus der Ecke des Tabuthemas herauszuholen, die Debatte darum um ein Stück voranzubringen, denn sie ist ein normaler biologischer Prozess. Und Menstruationsprodukte jedem zugänglich zu machen, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Mehr Infos über die Spender gibt es hier

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