Genossenschaftlich, praktisch, gut! ­

Der Herrenkrug ist einer der Stadtteile Magdeburg mit den wenigsten Einwohnern. In der grünen Lunge des Herrenkrugparks verlieren sich Spaziergänger zwischen alten Eichen und der Elbe. Gegenüber des bekannten Parkhotels findet sich ein bunter Fleck, der in dieser Parkidylle gleich ins Auge fällt: Das Hausprojekt Vitopia.

Einige können sich vielleicht noch erinnern, dass hier einst der stadteigene Gartenbetrieb seinen Sitz hatte. Als das Objekt beräumt wurde, folgte eine Ausschreibung der Stadt. Gesucht wurde ein neuer Besitzer, der im Herrenkrug nicht nur einfach wohnen will, sondern klimabewusstes Zusammenleben fördert. Leonie wohnt erst seit Kurzem im Vitopia, weiß aber viel über die Anfänge: „Damals waren die Preise für sanierungsbedürfte Häuser noch moderat und wir hatten mit unserem Konzept den Zuschlag erhalten. Erst wurde das alte Gesellenhaus der Gärtnerei bezogen und das Café Verde eröffnet. Nach der ökologischen Sanierung der alte Scheune konnten dann alle in das neue Wohnhaus umziehen und die Herberge eröffnet werden.“

17 Menschen bewohnen das Gelände. Um die Arbeiten im Haus und Garten gemeinschaftlich aufzuteilen, treffen sich die Bewohner jede Woche, um über Aufgaben und Konflikte zu beraten. Leonie: „Uns ist es wichtig, dass persönliche Themen und Gefühlslagen nicht überspielt werden. Wenn es etwas zu besprechen gibt, gehen wir das gemeinschaftlich an, sodass niemand alleine bleibt.“

Im Vitopia wird abends für alle gekocht – die Gemeinschaft ist allen wichtig. Eine Genossenschaft mit über 100 Mitgliedern unterstützt bei der Finanzierung und bietet helfende Hände bei anfallenden Baumaßnahmen. Alle zwei Wochen wird der Samstag zum Projekttag. Hilfe bei Baustellen, im Gemüsegarten des Hausprojekts sowie neue Genossenschaftsmitglieder sind immer gerne gesehen.

Gemeinschaftliche und ökologische Alternativen aufzuzeigen, ist die Grundmotivation für das Hausprojekt Vitopia. Leonie: „Wir brauchen umweltschonende Alternativen beim Bauen, der Kleidung, bei Lebensmitteln. Diese dürfen nicht teuer sein, damit alle mitmachen können. Wir bieten daher unter anderem Workshops zu Lehm- oder Holzbau, bei der Kompostierung oder dem Bau von Trockentoiletten an. Wir wollen das Wissen, was wir uns selbst angeeignet haben, weitergeben.“

Hier geht es zur Website von Vitopia