Neues Netzwerk für schwarze deutsche Frauen

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© Chris Roessler

Sie sind in Deutschland geboren und doch müssen sich Laura, Rebekka und Victoria immer wieder der Frage nach ihrer Herkunft stellen – vor vollkommen Fremden z.B. auf der Liege beim Physiotherapeuten ja selbst im Freundes- und Bekanntenkreis. „Es wird weiter gebohrt, selbst wenn ich sage, dass ich Deutsche bin“, sagt Laura. Die drei Frauen sind u.a. wegen ihrer Hautfarbe mit Alltagsrassismus konfrontiert. Das zeigt, dass kulturelle Vielfalt noch längst nicht selbstverständlich in Deutschland ist, selbst wenn bereits zahlreiche Generationen in Deutschland geboren und aufgewachsen sind und deutsche Olympiateilnehmer längst nicht mehr nur weiß sind. Allein sind die Frauen in Magdeburg damit nicht, deswegen haben sie gemeinsam mit anderen die Initiative „(un)Sichtbar – Netzwerk für Women of Colour Magdeburg“ ins Leben gerufen. „Das Netzwerk soll Frauen, die sich als Schwarz, afrodeutsch oder person of colour bezeichnen einen geschützten Raum bieten, wo sie sich über ihre Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig stärken können“, sagt Laura. „Selbst im Freundeskreis kann es passieren, dass unabsichtlich rassistische Dinge gesagt werden, die aber dennoch verletzen“, sagt Victoria. Mit Veranstaltungen wollen sie Biografien schwarzer Frauen öffentlich und sichtbar machen. Einmal im Monat gibt es ein Netzwerktreffen, wo sich die Frauen austauschen und Ideen für politisches Engagement entwickeln können.

 (un)Sichtbar – Netzwerk für Women of Colour Magdeburg, Kontakt: empowermentmd@posteo.de

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