Republikflucht nach Magdeburg

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© Stadt Magdeburg

Jörg Menke-Peitzmeyer tritt ein schweres Erbe an. Denn Vorgängerin Nele Heyse war ein echter Glücksgriff für die Stadt: Sie war omnipräsent, an jeder Art von Kultur interessiert und fleißig, was ihre eigentliche Profession betraf. Neben zahlreichen Lesungen spielte sie bei „Olven­stedt probiert‘s“ mit und präsentierte am Ende der Amtszeit ihren hier beendeten Roman „Zerbrechliche Welten – Gott, ist die Schöpfung schön!“ in einer spektakulären Marathonlesung mit prominenten Stimmen. Am Ende wollte sie Magdeburg am liebsten nicht mehr verlassen und kehrt regelmäßig zurück. Ob Menke-Peitzmeyer ins Amt gewählt wurde, weil auch er nicht nur Schriftsteller ist, sondern zugleich Schauspieler und damit wohl weniger öffentlichkeitsscheu als manche seiner Vorgänger, kann man nur mutmaßen. Der aus dem Kreis Lippstadt in Westfalen stammende Autor studierte 1986-90 Schauspiel an der Folkwang Hochschule Essen, arbeitete danach an Theatern in Mainz und Gießen, am Theater am Kurfürstendamm und am Schloss­parktheater Berlin, sowie in Stendal. Von 1998 bis 2002 studierte er schließlich am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig Dramatisches Schreiben. Schon der Monolog „Der Manndecker“ verriet, was künftig im Mittelpunkt seines (inzwischen vielfach preisgekrönten) Schaffens stehen sollte: Es sind vor allem Stücke fürs Kinder- und Jugendtheater, die zudem nicht selten mit Fußball zu tun haben. (Allerdings unterscheidet er nicht zwischen Jugend- und Erwachsenen-Theater – und der Fußball bildet nur den Hintergrund der Stücke.) Und so nimmt es nicht wunder, dass er in Magdeburg an einem Stück arbeiten will, das den Arbeitstitel „Sparwasser“ trägt und von einem Jungen aus dem einstigen Westteil der Republik handelt, der 1974 in den Osten flieht, um dort sein großes Idol zu treffen.

Zur Veranstaltung: Antrittslesung Jörg Menke-Peitzmayer, 11. März

Forum Gestaltung

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Ausstellungen: Mi bis So, 14 bis 18 Uhr und bei Veranstaltungen

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